In diesen Wochen regt sich der bedeutungsschwangerer Wunsch: Ein friedvolles Fest, gemeinsam verbringen. Es hat den Glanz verloren, wie für viele andere Erwachsene auch. Werde sentimental und versuche mich trotzdem zu freuen. Erinnere mich und weiße erst jetzt, was unsere Mutter meinte: „Weihnachten is nur schee, solang die Kinder klan sand“. Normal macht mir Nebel und Regen nix aus, denn, irgendwann geht die Sonne ja wieder auf. Doch jetzt, grad jetzt, wär ich um mehr Helligkeit froh. Bräuchte Mut auszubrechen, raus aus den vier Wänden und etwas erleben. Auf und davon, weit weg, doch ich hab Schiss.
nur drei Monate
So lange war ich weg, so weit, ohne die Möglichkeit, am Abend schnell bei Familie oder Freunden zu Klingeln. Es gab keine Handys und daher keine schnelle Treffen. Es war kein Ausflug, sondern das Ausbrechen, aus einer unerträglichen und unakzeptablen Lebenssituation. Ohne jemals auf eigenen Beinen gestanden zu sein, wars so, ein „Kamikaze-Akt“. In dieser Zeitspanne, machen andere eine Weltreise und ich war noch nicht mal ausser Landes. Dafür bin ich keine Kleindenkerin, im Gegenteil, mein Horizont geht über die „Fünfzig Kilometer“ hinaus. Erfahrungen im Leben, sammelt man auch, wenn man „die große weite Welt“ nicht gesehen hat. Kann sich auch so weiterentwickeln. Aber nein, a bissl was hab ich gesehen, Ibiza, Lignano, Rovinj, Mailand, Venedig, Fuerte, Berlin und Krummau, also mehr als einen „Betriebsausflug“
Mein wissen nicht vom „Millionenrad“
Sondern durch die Erfahrung, dass, wer im Alltag auf beiden Beinen stehen kann, wird nicht bei jedem „Lüftchen“ in eine Sinnkrise fallen.
Werde mir deshalb noch Abenteuer für die Seele und nicht nur fürs „Bett“ gönnen. Jeder darf sich trauen, das Leben lauert vor der Haustür.
„Gibt es schließlich eine bessere Form mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?“
Charles Dickens




