Vergessen ist der Gegenpol zur Erinnerung, sagen Gehirnforscher. Wie gut man sich an etwas erinnern kann, hängt davon ab, wie gut man vergessen kann. Da können wichtige Termine die Karriere kosten, Geburtstage und Hochzeitstage eine Familie zerrütten. Aber, wie ist das noch?
Nur wer vergisst, kann Unwichtiges von Wichtigem trennen, abstrakt denken und Probleme lösen. (Anm.Spektrum.de) Ob wir tatsächlich vergessen oder der Zugang zur Erinnerung schwieriger wird, darüber wird noch spekuliert. Hmmm.
Den Geburtstag der Kinder vergisst man nicht
Aber meinen eigenen, hab ich schon mal vergessen. Für mich nicht schlimm, doch für diesen Tag war eine Überraschung geplant. Vorbereitet von meinen Kindern. Beginnende Demenz? Das Alter hätte ich dazu und als Entschuldigung könnte es angenommen werden. Heut hab ich noch ein schlechtes Gewissen, weil ich den Geburtstag meiner Mutter vergessen hab, erst mitten in der Nacht daran gedacht. Mich nicht getraut habe, so spät noch anzurufen, dabei hatte sie bis Mitternacht, darauf gewartet 😦 Meine Lebenslage war so angespannt, dass ich froh war, den Alltag zu schaffen.
Es gibt Menschen, die können nicht vergessen
Das können nur die „Starken“. Wenn es um Verletzungen geht, lass ich „Gras drüber wachsen.“ Dann möchte man sich an etwas erinnern, kann es aber nicht. Gegen „normales“ Vergessen kann man etwas tun, bestimmen, was man vergessen will und was nicht. Denk mal an den Schulunterricht. Aussagen leicht Angetrunkener und unsachliche Familienstreitigkeiten braucht sich keiner zu merken. Wie hätten sonst, all die neuen Erlebnisse und Eindrücke Platz? Unwichtiges vom Wesentlichen trennen ohne diese Fähigkeit, wäre unser sozialer Wirkungskreis sehr eingeschränkt.
Hier und Jetzt zählt!
Wenn jemand während des Gesprächs auf seine Uhr schaut, um zu sehen wie spät es ist, kannst drauf wetten, dass er es gleich wieder tut. „Geistesabwesend“, dem „Gegenüber“ keine Aufmerksamkeit schenkt, weil Gedanken und Hände mit etwas anderem beschäftigt sind. Da muss ich zugeben:
„Frauen sind immer bereit zu vergeben und vergessen. Aber sie vergessen nie, was sie vergeben haben“
James Stephens