Ich bewundere Heidi Klum. Die hat Mut zur Hässlichkeit. Gut, die ist im echten Leben schön. Ich hingegen laufe mit dem „Pofi“ = Durchschnitt. Darum werd ich mich auch nie als Hexe verkleiden. Ich zieh mir doch nicht selber Punkte ab. Nein, ich mag Mausi oder Katzi sein, da darf ich Mut zur Zärtlichkeit haben. Mich nähern ohne Schweißperlen auf die Stirn der Männer zu treiben. Im Fasching ist halt alles a bissl unkomplizierter, wohlwollendere Aufmerksamkeit.

Da kann ich Tigerlilly sein
Net scho wieder a Schwammerl, wie im Kindergarten. Gott sei Dank warens nur drei Saisonen: Fliegenpilz, Negerlein und Zauberer. Damit der Fasching in unserer Familie nicht zum Denksport wurde, sollte der Jüngere einfach das Vorjahrskostüm, vom Älteren auftragen. Meine kleine Schwester hat mal beim Anblick ihres Spiegelbilds einen Weinkrampf kriegt. Die Arme. Wer will schon gern Negerlein sein: Angschmiert und Pleite.

Minz und Maunz die Katzen
Wussten nicht wie gefährlich Feuer sein kann. Als Unwissender darf man a bisserl patzen, scherzen und auch a bisserl kratzen. Wenns brenzlig wird, sich einfach schleichen, manchmal auch ohne Worte. Ach, ich wollt es wär immer Fasching. Da hinterfragt keiner was, da weiß jeder was der andere will. Nur einen Ausflug, oder doch eine gemeinsame Weltreise? Leider verwechseln noch immer viele den Hausball mit einem Singletreff.

Weil, der Kater lässt das Mausen nicht
Leider hab ich im Fasching noch nie einen Kater gsehn oder getroffen. Ist zu „schwul“ für die Männer im Dorf. Bauer bleibt halt Bauer. Ein richtiger Kater verkleidet sich sowieso nicht! Er lässt Fasching, Fasching sein und wenn er eine Maus entdeckt, kann er stundenlang vorm Loch warten, weil er weiß, irgendwann muss die Maus raus 😉
„Ein jeder Narr tut was er will. Na, meinetwegen, ich schweig still“
Wilhelm Busch