und die Fenster müssen „blitzen“! Provinzmadame wollte wie viele andere, eine beispielhafte Hausfrau und Mutter sein. Aber jede Frau erkennt gleich nach der Geburt des ersten Kindes, wie stressig Perfektionismus ist. Es gibt Tage, da ist man froh, wenn man nicht über irgendein herumliegendes Spielzeug fällt oder draufsteigt: Autsch! Sie gab die Hoffnung nicht auf und informierte sich, wie so ein Haushalt „leichter“ und besser funktionieren könnte. Damals wohnten sie mit der Mutter ihres Mannes noch unter einem Dach. Was die Sauberkeit im Haus betraf, war die Schwiegermutter von Provinzmadame nicht das Problem, der wahrliche Kontrolleur, war ihr Mann. Dieser prüfte alles, ob der Boden frisch gewischt, die Türstöcke entstaubt oder das Bad richtig geputzt war, besonders wenn sich Besuch ankündigte. Purer Stress für sie, also, was tun?
Achtung: Kontrolle!
Einen Internetzugang in „normalen“ Haushalten, gab´s in den Achtzigern noch nicht.
Durch Zufall hatte sie ein paar Last Minute Tipps aufgeschnappt, die haben ihre Leichtigkeit im Leben oft „gerettet“. Saubermax und Fliesenwischer kommen ja nicht persönlich ins Haus. Im Klartext bedeutete das, sollte sich kurzfristig Besuch ankündigen: Augen zu und durch!
1. Sollte die Sonne mit ihren Strahlen, Streifen auf dem Fenster zeigen: Das Rollo auf „Halbmast machen“. Wo wenig Licht, da wenig Schmutz 😉 Aufgeräumt wirkt immer sauber, also:
2. Zeitschriften und herumstehendes Geschirr wegräumen. Für Provinzmadame ein großes Problem, kleine Küche, kein Geschirrspüler. Das hieß: Ständig Abwaschen.
Saugen ist der letzte Schritt!
3. Zunächst sind Klamotten und Krimskrams, in den Schrank zu räumen, der den meisten Platz am Boden hat.
4. Im Bad sollten die Armaturen blitzen, das lenkt auch ab und wenn man die Klobrille noch schnell wischen will, darauf achten, dass nichts feucht bleibt, sonst bleibt der Besuch, mit dem Arsch auf der Toilette picken. Das hört man meist am Klappern, nach deren „Geschäft“ beim aufstehn. Das Alles, sollte keine fünfzehn Minuten dauern. Der genialste und überhaupt der Lieblingstipp für Provinzmadame, stand in der Broschüre: „Die kleine Hausfrau“: Allzweckreiniger mit Zitronenduft auf die Glühbirnen sprühen. Das duftet wahrlich nach gründlichem Saubermachen.
Der Lieblingsduft von Mamma oder Papa tuts doppelt
Man muss halt aufpassen, dass man nicht zu viel erwischt, dann fällts nämlich auf.
Dies funktionierte in ihrer Generation noch, heute, leider nicht mehr. Die jungen Mütter von heute, müssen sich mit LED´s abfinden. Tja, die „Alten“ konnten noch schummeln, sie müssen putzen 😉
Aber es gibt einen Trost: Irgendwann, werden auch sie die Fenster putzen müssen und wenn´s nur aus Neugier ist.
