Den Blutdruckmesser hat Provinzmadame ins letzte Eck verbannt, Kosmetik, Nahrung und Mode in den Vordergrund gerückt. Sie möchte nicht nur fit, sondern auch gut ausschauen, nona. Nur wenn Kosmetik, dann gut aufgetragen, nicht zu dick. Augenkrebsalarm schlägt bei Provinzmadame, wenn sie Altersgenossinnen begegnet, deren Lippenstift in jede Richtung des Gesichts ausläuft, wie Aquarellfarbe auf nassem Papier.
Hier empfiehlt Provinzmadame den Konturenstift von: „Stefanie M“, leider nur mehr auf Amazon. Eine Art Filzstift, mit Fingerspitzengefühl präzise aufgetragen, hält er den ganzen Tag. Der Lippenstift, Super Stay 24Stunden Color von Maybelline, in der Farbe „Rose dust“, passt überall dazu und hält, Verzeihung:
Wie die Sau.
Makeup verwendet Provinzmadame sehr, sehr selten
Und Puder nur in Zuckerform. Die Konturen ihres Körpers haben sich leider verlagert, der Taillengürtel sitzt jetzt auf Unterbrustweite. Schaut aber nicht mal so schlecht aus, lässt den Busen größer wirken, da braucht Provinzmadame den Bauch nicht immer einziehen. Kann sie sowieso nur mehr 1,5 Minuten, dann muss entweder Blickkontakt hergestellt sein oder der Notarzt kommen. Als Genießerin darf bei Provinzmadame Wein nicht fehlen.
Das Glas Weißwein bei Sonnenuntergang auf Terrasse oder Balkon, hat was. Der Muskateller mit seiner fruchtigen Note kann sie zu einem zweiten oder dritten Glas verleiten. Wenn die Nächte wieder länger werden, bevorzugt sie eher Rotwein.
Keine Weine mit Barriques
Provinzmadame hasst den Geruch und Geschmack. Ihr Lieblingsroter: „FOREVER“ vom Kirnbauer, hübsche Tiefe und weiche Textur. Provinzmadame geht gern ins Kabarett und zu Weinverkostungen.
Lachen darf man bei Zweiterem, aber erst hinterher. Was denen an Beschreibung so alles einfällt, erstaunlich:
In der Nase wie am Gaumen fein – Gute Struktur und dichte – Morbider Charme, kommt erst im Finale lang – Mächtige süße Frucht – Biss sehr fein – Überreif, weil Frische und Fruchtigkeit verloren, aber noch fein – Pikant, subtil und einen langen Abgang
„Bacchus – nützliche Gottheit,
von den Alten als Ausrede für einen guten Rausch erfunden“
Ambrose Gwinnet Bierce

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