Den Blutdruckmesser ins letzte Eck verbannt, Kosmetik, Nahrung und Mode in den Vordergrund. Ich möchte nicht nur fit, sondern auch gut ausschaun, nona. Und wenn schon Kosmetik, dann gut aufgetragen, nicht nur dick. Augenkrebsalarm, wenn ich Altersgenossinnen begegne, deren Lippenstift, in jede Richtung des Gesichts ausläuft, wie die Aquarellfarbe auf nassem Papier.

Hallo! Es gibt Konturenstifte!
Für mich: „Stefanie M“, leider nur mehr auf Amazon. Ein Art Filzstift, mit Fingerspitzengefühl präzise aufgetragen, hält er den ganzen Tag. Mein Lippenstift Super Stay 24Stunden Color von Maybelline, Farbe „Rose dust“, passt überall dazu und hält, Verzeihung: Wie die Sau. Make Up verwende ich sehr, sehr, selten und Puder nehm ich nur in Zuckerform. Die Konturen meines Körpers haben sich ein wenig verlagert, der Taillengürtel sitzt bei mir auf Unterbrustweite. Schaut aber nicht so schlecht aus. Lässt den Busen größer wirken, zwinker, brauch ich den Bauch nicht immer einziehen. Das kann ich auch nur mehr 1,5 Minuten, dann muss der Blickkontakt da sein oder der Notarzt.

Der Wein, ja der Wein
Als Weingenießerin, ein Glas Weißwein bei Sonnenuntergang auf Terrasse oder Balkon, hat was. Der Muskateller, mit seiner fruchtigen Note kann er mich zu einem zweiten oder dritten Glas verleiten. Wenn die Nächte dann länger werden, bevorzuge ich eher Rotwein. Keine Weine mit Barriques, ich hasse den Geschmack. Mein Lieblingsroter: „FOREVER“ vom Kirnbauer, „Schade, dass man Wein nicht streicheln kann“ – Kurt Tucholsky

Hübsche Tiefe und weiche Textur
Ich geh gern ins Kabarett und zu Weinverkostungen. Lachen darf man bei Zweiterem, erst hinterher. Was denen alles einfällt, erstaunlich:
In der Nase wie am Gaumen fein. Gute Struktur und dichte.
Morbider Charme, kommt erst im Finale lang. Mächtige süße Frucht.
Biss sehr fein. Überreif, weil Frische und Fruchtigkeit verloren, aber noch fein.
Pikant, subtil und einen langen Abgang .
Bacchus – nützliche Gottheit, von den Alten als Ausrede für einen guten Rausch erfunden.
Ambrose Gwinnet Bierce