Das Zuckerl, hat mir noch nie geholfen! Weder meinen Reizhusten zu lindern, noch die Nerven zu beruhigen. Wenn die Tage kürzer werden und die Nebeldecke schon jedes Lux verschluckt, bräuchte ich eine starke Schulter. Eine zeitlang musste ich mich mit der „Ein Personen-Leuchte“ herumschlagen. Doch jetzt: Hab ich eine „Lichtbrille“, sie ist das Richtige für mich. Wenn kein Feuerwerk für die Seele in Sicht ist, hol ich die Wunderkerzen aus dem Keller und lass mich durch die Herzerlbrille in den Flow bringen. Wenn Kerzen in den Räumen flimmern, Straßenlaternen angehen, die Ampeln aufleuchten, Autos blinken, macht sie aus jedem Lichtschein: Eine bombastische Herzerlflut.
Brauch ich das?
Ja, wenn mich der Blues packt, ich niedergeschlagen und melancholisch bin, hilft mir jeder Strohhalm. Früher waren die „Tage vor den Tagen“, besonders schlimm. Da erweisen sich solche Helferlein als gut. Sie bringen weiter, wenn das Hirn Fragen aufwirft, wie: „Was hat mich traurig gemacht und warum?“
Da hol ich mir Dinge ins Haus die ablenken, dem Schwermut das Leben schwer machen und nicht mir.
Schwerblütler, solche die jede Leichtigkeit abwürgen, könnten damit eventuell vom Grübeln abgehalten werden.
„mechd sei wia da See, tiafgründig und stüh, mi regat nix auf, kaun kemma wos wüh“
Ist das Schicksal, Zufall oder wieder mal nicht aufgepasst? Nun, es ist so, also was tun? Rein in den Flieger und weg, ist mir nicht immer möglich. Aber wäre das Problem deswegen gelöst? Man sollte nicht davonlaufen und manchmal ist es besser, Mut haben und um Hilfe bitten.
Bitten? Klar doch, nicht jede Krise ist alleine zu meistern. In schwierigen Lebensabschnitten sind Familie und Freunde Gold wert. Sie stärken einem den Rücken und sorgen dafür, dass genug Kraft da bleibt, um wieder „aufzustehen“.
Alleine mit dieser Frage: „Hättest du bitte kurz Zeit?“ – hat sich schon so manches Problem in Luft aufgelöst.
