Wie eine Grinsekatze durch die Gegend laufen und in einer Wohnung lebend, die man nicht Eigentum nennen kann? Das Auto einem Schlaglochsuchgerät ähnelt, aber trotzdem ein Auskommen mit dem Einkommen hat? Wenn´s keine größeren Sorgen im Leben gibt, kann man locker beruhigt und öffentlich glücklich sein.
„Ein Optimist, ist eben ein Mensch, der die Dinge nicht so tragisch nimmt, wie sie sind“ – Karl Valentin
Neulich traf Provinzmadame eine alte Bekannte
Diese sieht noch immer so aus, wie vor Dreißig Jahren. Sie plauderten ein wenig, da fragt sie Provinzmadame mit wehleidigem Unterton, wie es jetzt gehe, so ohne Haus und „Ernährer“. Sie lebt auch seit längerer Zeit allein, weil ihr Lebenspartner verstorben ist. Das Haus am See, indem sie lebenslanges „Besuchsrecht“ hat, ist nicht mehr das Gelbe vom Ei ist. Ein „Doppeldoktor“ hat ein riesiges Wochenendhaus vor ihrer Nase errichtet, ergo: Seeblick futsch!
Und weil die Zeiten nicht besser werden, macht sie jede Woche einen: „Wasser und Brot Tag“. Damit würde es ihr mal nicht so schwer fallen, wenn´s so weit ist und sie sich nur mehr das leisten kann. Herr, steig owa! Heimlich bei Wasser und Brot?
Worauf könnte Provinzmadame am ehesten verzichten?
Auf den Schimmel, der nicht dahergeritten kommt, sondern sich prinzipiell auf ihre letzte Scheibe Brot setzt. Der sauer gewordene Tropfen Milch für den Kaffee, der sich dickflüssig macht. Der Euro für den Parkautomat, den der Spalt nicht frisst, weil dieser voll ist und Provinzmadame zähneknirschend die 2 Euro-Münze einwerfen muss. Zuletzt der Augenblick auf der öffentlichen Toilette, wo sie feststellen muss, dass sich das passende Papier, nicht in diesem Raum befindet.
Aber sonst, alles in allem, sehr lebenswert 🙂
Nachhilfe zur Leichtigkeit des Seins kann jeder bei
„gehen und gehen lassen“ bekommen, loslassen ist bestens geeignet dafür.
„Sich glücklich fühlen können, auch ohne Glück, das ist Glück“
Marie von Ebner-Eschenbach

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