Der Bratwurst-Sonntag stammt aus Oberösterreich und ist auch ins Reich der „Großkopfatn“ rübergschwappt. Nach Salzburg und Gmunden oder so. Bratwürschtl, Sauerkraut, Erdäpfepürre oder Erdäpfeschmarrn mit Brot. Als es bei den Griechen noch um „Wurstkämpfe“ ging, war Hunger der Grund. Heute gehts um Tourismuskonzepte: „Was könnte man wieder aufleben lassen“. Wir ham die Bratwurst auch am Hl. Abend gessen. Ja mei, Weihnachtsgans und Karpfen, gabs früher nur bei de „Gschäftsleut“.

Nix gscheits?
Wenn andere davon erzählten, hab ich mich geschämt. Überall hams Truthahn oder Gansl ghabt, nur wir armen „Würschtl“ net. Heut is kultig, heut samma IN, weil Bratwurst und Bratknödel gibts jetzt auch im „Haubenrestaurant“. Letzte Woche am Wallersee, hab ich Grammelknödel gegessen, die warn so klein wie Mini- Mozzarella. Mit einem Bissen, also Fünf, wär der Teller leer gewesen. Nur anstandshalber hab ich sie mit dem Messer entzweit. Innvierteler Knöderl san scho kloa, aber was solls, an gschenkten Gaul, schaut ma net ins Maul.

Zwutschgerl san des bei uns
Was heutzutage beim Essen alles „verfeinert“ wird, is mir nimmer wurscht. Das „Blaukraut in Strudelteig gehüllt“ – Frühlingsröllchen am Land. Ich bin ja für kleine Portionen, dann sollte der Preis aber auch gerechtfertigt sein. Oder glaubts, des Blaukraut hat der Haubenkoch selber in seinem Hochbeet anbaut? Falls ihr heute Essen geht´s, bleibts im Hinterland, da gibts nu richtige Krapfn, Knödel und an Schmarrn.

Apfent, Apfent, Apfent
Ein Lichtlein brennt. Darum gehn wir heut auf an überdachtn Weihnachstmarkt. Das könnts mir glauben, auf einer Hand kann man meine Glühweinstandl-Besuche abzählen und damit i beim „Gault Millau“ für Arme mitmischen kann, ess i heut „Nürnberger Bratwürstl“ vom Hofer, weil nach dem obigen Essen vetrag i eh nur a „Paarl“ 😉
„Zum Nachtisch wünsch ich mir Champagner Wein und recht moussierend soll er sein“ – Wolfgang von Goethe
