Der Blick in den Schrank lässt Überfluss erkennen, bei Gefühlen wärs ihr lieber. Nachdem sie dieses Buch gelesen hat, schaut sie mal genauer hin. Was erzählt ihr das kleine Schwarze? Warum hängt das Kostüm noch drin? Wann hat sie die gelbe Bluse (sauteuer) das letzte Mal getragen? Warum so viel Pelz, Webpelz natürlich. Für Provinzmadame ist es eine Schutzschicht wenn es draußen kalt ist, sie sich unwohl fühlt und eigentlich gerne kuscheln würde. Die Leichtigkeit „des Seins“ ist ihr wieder einmal abhandengekommen, dann spricht der Kleiderschrank zu ihr:
„Zieh die Bluse mit den Federärmeln an“
Diese Marabu-Tentakeln geben ihr das Gefühl, ihre Arme sind Flügel. Oder die Kombi aus dem Urlaub, die sofort Strandbar-Feeling aufkommen lässt. Schwarz ist für Provinzmadame keine Kleidung wenn sie traurig ist, nein, da trägt sie weite, weiche und geschmeidige Sachen. Solche, die Seele und Körper gemeinsam wärmen, etwa Samt, Satin und Seide. Sollte sie der Blues wieder mal richtig packen, verlässt sie das Haus nur wenn sie wirklich muss. Denn da wirds schwierig mit der Garderobe, „Seelenkleider“, die sie eigentlich unterstützen sollten, verstärken bei ihr diese Stimmung eher noch.
Seelenkleider der Provinzmadame:
Wenn sie elegant und seriös rüberkommen will, die Farbe Schwarz, einen Hauch Jacky O. Jeans, wenn sie nur sein mag.
Sollte sie einen Neuanfang planen, trägt sie Gelb und wenn sie unwiderstehlich wirken will, Weiß.
Farben und Materialien wählt sie eigentlich immer nach Wetter und Laune, selten um zu beeindrucken. Tage für Kuschelkleidung sind Feiertage oder Tage, an denen sie sich alleine fühlt. In solchen Phasen spricht dann das Spiegelbild zu ihr:
„Lerne die Regeln wie ein Profi, damit du sie brechen kannst wie ein Künstler“ – Pablo Picasso
„Deine Seele bittet zum Gespräch“ von Ursula Draut
Hand in Hand mit mir selbst

„Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unseren Kleidern„
Heinrich Heine