„Wie das Gedächtnis Lebensgeschichte schreibt“, von John Kotre*. Erinnerungen zwischen Sechs und Einundzwanzig sollen deutlicher sein, als die letzten 30ig Jahre seines Lebens. Erinnerungen mag man oder nicht. Viele möchten wir vergessen, können sie aber nicht. Darum sollten die „letzten“ Erlebnisse positive Geschichte schreiben. Solche die im Herzen und Gedächtnis bleiben können. Schmerzliche Ereignisse kann man leider nicht rückgängig machen und Schädigungen selten reparieren.
*Einprägsam führt er im Buch vor, wie wir dem Stoff unseres Lebens erzählbaren Sinn und Bedeutsamkeit abzugewinnen versuchen.
Der Generationskonflikt
Provinzmadame kennt viele unschöne Vorfälle mit denen Betroffene umgehen mussten. Coach oder Psychotherapie gabs hier damals nicht, in Amerika, aber nicht hier bei uns. Die Generation von Frau Gertrude hat deshalb versucht, in der Zukunft zu leben und zu vergessen. Man hat sich die Gegenwart schön gelebt, dabei hatten viele lieblose Väter und Mütter, die genervt und überfordert waren. Aber dennoch beides Menschen, die auch mal Kinder waren.
Erinnerungen sind meist nicht realistisch
Man hat sie erzählt bekommen und wenn es oft genug war, sie auch akzeptiert. Unser Gehirn macht keinen Unterschied, ob „Gschichtl“ oder Realität. „Verschiedene Wahrheiten“ waren lange ein Problem Frau Gertrude. Ist sie doch astrologischer „Wassermann“ und gerechtigkeitsfanatisch. Wenn sie die heutige Generation betrachtet, ob Bub oder Mädel, kann sie nur den Kopf schütteln. Glück ist in einem drin und nicht als Erwachsener, abhängig von Mama und Papa.
Der Zeigefinger wird erhoben
Wer als Erwachsener noch immer die Schuld bei anderen sucht, wird nicht glücklich dabei und das Elternhaus sollte ausgedient haben. Verletzungen vergessen ist nie einfach, darum ist es wichtig, sie mit so viel wie möglich guten Erlebnissen zu überschütten. Darunter können sie dann ersticken.
Entscheiden wir uns doch für eine gemeinsame, glückliche und unbeschwerte Zukunft. Wer weiß, wie lange wir uns noch haben.
„Das Gedächtnis ist der Schreiber der Seele“ — Aristoteles

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