Wer im Vorhinein zu wissen glaubt, was Provinzmadame sagen will, sollte sich vergewissern, ob er Interesse am Fortbestand der Beziehung hat. Normalerweise versucht sie Nähe mit Aufmerksamkeiten und kleinen Gesten aufrecht zu erhalten. Das fängt beim Lieblingsessen an und endet für den Mann bei „Reizwäsche“. Für ihren EX war das Standard und somit alles: Easy. Was er übersah, der Frust von ihr wuchs und die Zeit der innerlichen Trennung begann. Was Frauen betrifft, sind sie bei dem Thema empathischer und bemerken daher vieles früher, als der Mann.
Dann ists aus mit: Tschacka-Tschacka“
Und die die Herren der Schöpfung werden munter. Leider zu spät, die Frau hat sich schon längst entliebt und ihre Gefühle für ihn: „ad Akta gelegt“.
Nun erst versuchen die Männer zuzuhören, dabei ist es meist nur „aushorchen“, um einen Schritt vor ihr zu sein. Aber was sollte es noch für einen Sinn haben?
Besser wäre es, sie würden es bei ihren Freunden oder einem Therapeuten versuchen. Frauen älteren Semesters wissen sowieso, das alles nur von kurzer Dauer wäre. Spätestens nach drei Wochen, fällt der Homo Sapiens wie das Amen im Gebet, in sein altes Muster zurück. Wo vorher noch „Ratio“ bei der Frau überwiegt, ist es nur mehr eine Frage der Zeit.
Wozu wiederholt das Spiel fortführen?
Finanziell zwar sorgenfrei, aber weiterhin unglücklich. Einen Rosenkrieg riskieren, aber die Nerven nicht dazu? Die finanzielle Lage Desaster? Provinzmadame wagte den Schritt nach vorn und hat sich zur Veranschaulichung ein Maßband genommen, ein Ikea Metermaß.
Dieses bei Achtzig Zentimeter abgeschnitten, ihr ungefähre, zu erwartende Lebenszeit, wenn sie gesund bleibt. Dann hat sie das Band an der Zahl gekürzt, wie alt sie gerade war, damals Fünfzig.
Erschrocken, weil ihr ab nun dreißig Zentimeter genügen müssten, um das Leben zu leben, dass sie sich vorstellte. Also fiel ihre Entscheidung auf: Scheidung!
Heute freut sie sich aufs Nachhause kommen und nimmt immer noch ab und zu ein Maßband zur Hand. Lächelt und denkt: Besser ist man hat, als man hätte.
