Ja ich hatte eine Spinne in der Hand! Ich spürte das Leben zwischen meinen Fingern und die Nachbarn hörten meinen Schrei. Wie das? Im Fegefeuer meiner Eitelkeiten, gab es Brille tragen, bei mir nicht. Eine Frau mit Brille? Wirklich schicke Modelle gabs aber auch noch nicht. Doch irgendwann zwingt dich die Natur dazu, sie zu tragen. Nämlich dann, wenn Leib und Seele in Gefahr sind, für Mensch und Tier!
1.Nahtoderlebnis
Ich musste früh raus, um meinen Mann von der Nachtschicht abzuholen. Wir wohnten im Hinterland, wirklich, Alkersdorf, das Sündendorf, wie Pfarrer Felix, es nannte, kennt das jemand? Also ich auf, raus, rein ins Auto, Golf GTI, die sogenannte Rennsemmel und los. Ziemlich lange grade. Da! Weit vor mir, fünf schwarze, für mich, vermeintliche Krähen. Ich geh nicht runter vom Gas, fliegen eh gleich weg. OH Schreck, die fliegen nicht! Da waren s nur mehr vier. Schluchz, ein kleines schwarzes, niedliches, Kätzchen. Dies hat mich dazu gebracht, bei jeder Autofahrt, ob schick oder nicht, die Brille zu tragen.
2.Ein Wuckerl
Zuhause lag die „Bruin“ immer in der Garderobe, griffbereit zur Ausfahrt. Im Alltag, hab ich sie nicht unbedingt gebraucht. Noch nicht! Dann Waschtag, Betten neu machen und runter in den Waschraum. Tagsüber auch nicht immer den Lichtschalter betätigt, bin ich mit der Wäsche die Stufen runter. Da seh ich schemenhaft, am hellen Fliesenboden, hoppala a Wuckerl. Bücken, aufheben und wegschmeissen. Komisches, wurliges Gefühl zwischen den Fingern. Schalter an, Schreeeeeeeeiiiiiiii, fallen lassen, Finger abwischen, weu, igitt, schüttel, weu, brrrrrr, Schrei. Eine Spinne!!!!!
3.Eine schöne Brille
Denk ich mir jetzt, wenn ich in den Spiegel schau. Alleine deswegen, weil ich nie mehr im Leben, einen Achtbeiner aufheben möchte oder einen Grasfrosch aus dem Wäschekorb. Einen vollgesoffenen Zecken versehentlich als Erdnuss definiere, na spinnts, net gessn, aber aufgehoben und unter Würgereflex fallen lassen.
So hat sich meine übertriebene Eitelkeit, pö a pö verabschiedet und Brillen gehören, wie Ohrringe zu einem „MUSS“ bei mir.