und bleib dort! Das denkt sich Provinzmadame an Tagen, an denen sie genauer in den Spiegel schaut. Oder wenn´s regnet und diesig ist, da mag sie nicht mal außer Haus. Möchte keine Gesichter sehen, deren Mundwinkel sich bis zum Kinn verlängert haben. An solchen Tagen will sie am liebsten auf und davon, lauthals den Song trällern während sie packt: „Hey, ab in den Süden“. Jetzt ist sie wieder reif für eine Insel, aber, wo ist sie hin, ihre positive Energie? Die Gene können nicht schuld sein, denn ihre Mutter liebte Schmuddelwetter, da lief ihre gute Laune zur Höchstform auf. Bei Regen platzierte sie sämtliche Blechtöpfe und Teller außen aufs Fensterbrett und forcierte damit ihren Mittagschlaf.
Den Klang der Tropfen lauschen
Ihren Gang zum Mittagschlaf unterstrich sie wörtlich jedes Mal mit: „Ich hasse die Sonne!“. Das aber genau ist das Feuer von Provinzmadame, das bei ihr für Hochstimmung sorgt, auch wenn sie nicht gut drauf ist. Heute bräuchte sie eine Schulter zum Anlehnen, weißen Strand und eine andere Hand auf ihrer Haut.
Leider wärmt sie die Vorstellung allein aber nicht. Da fällt ihr die Tonka-Bohne ein, eine Glücksbohne, die Liebe, Glück, und Gesundheit verspricht, wenn man sie nah am Körper trägt. Ein kleines rotes Säckchen worin Wunderkraft stecken soll und der Glaube daran, Berge versetzen kann. Nur heute, schafft es die Bohne alleine nicht. Zumindest hofft sie, das sie bei denen wirkt, die von ihr eine geschenkt bekamen.
Provinzmadame weiß, es geht vorbei
Nur, was hilft ihr das in dem Zustand? Sich erinnern und zurückdenken, dass solche „schweren Tage“ doch oft über Nacht vorbei waren? Es kann aber auch sein, das der Mond daran schuld ist. Nun, das Allerliebste ist ihr halt noch immer, wenn morgens schon die Sonne ins Zimmer strahlt. Egal, Hauptsache die miese Laune löst sich bald in Luft auf.
Menschlich gesehen trat dann zwar meist ein „anderes Problem“ in ihr Leben, dafür übergoss sie ein „warmer Regen“ der materiellen Art 😉
Das tröstet sie und sie weiß ja, das Leben ist nicht immer leicht, außerdem:
„Bereits die Einstellung sich weniger Sorgen zu machen, kann für mehr Freude im Leben sorgen“ – Ernst Ferstl
