Man hat viel an sich auszusetzen wenn man jung ist, der Anspruch, nicht nur an Figur, ist Dank Medien, enorm. Meine Nase fand ich zu groß, meine Äpfel zu spitz (wie ein Idiot mal meinte) und meinen Bauch nie flach genug. Heut, wenn ich die Figur hätt, wär ich ein geiler Feger 😉 Verzeifelten, die sich mit ihrem Alter nicht abfinden können, kann „Beauty Plus“ auch nicht helfen. Schaut aus, wie früher das „Abziehbild“ auf der Hand, unscharf und verblasst.

Stufe 5, mehr geht nicht
Eine App, im Radio vorgestellt, ich mir runtergeladen und gleich probiert habe. Teste was zu testen geht, Mann oh Mann. Ergebnisse in sieben Verschönerungs- beziehungsweise Verjüngungsstufen, leider nicht echt. Zu viel Augenmerk auf den Mund, wird das Dekolleté nicht „mitgenommen“. Bei einigen im Gesichtsbuch auffallend zu erkennen. Man sieht halt nicht mit einem Drücker dreissig Jahre jünger aus. Irgendwann ist es halt soweit. Man entdeckt Veränderungen, die einfach pö a pö dazukommen.

Wieder Zwanzig? Nein Danke
Auch nicht Dreissig oder Vierzig. Völlig zufrieden mit meinem Aussehen wär jetzt gelogen, es erschreckt es mich schon, wenn ich Details feststellen muss. Ja, mein Hirn hängt meinem Spiegelbild hinterher. Etwa, dass mein Lieblingskleid nur mehr mit Hose und mein Lieblingstop, nur mehr mit Tülljacke gut ausschaut. Ich bewundere Frauen, die bei Hitze Top, Flipflop und Shorty s tragen ohne Rücksicht auf Verluste. Akzeptanz in jeder Hinsicht ist hier gefragt.

Public Viewing Zone – Ausschnitt
Mit wem will man sein weiteres Leben geniessen, wenn nicht mit seinem Körper? Also annehmen wie er ist und wünschen, er hält noch gute zwanzig Jahre durch. Am Ende zählt, was man genossen hat und nicht seine Genossen. So blicke ich der jungen Kellnerin wehmütig in den Ausschnitt und denke:
„Eine Frau in guten Schuhen ist auch nicht hässlich“, schau auf meine Slipper und nippe am Spritzer.
