Besser ist man hat, als man hätte

Ein goldener Schlüssel öffnet alle Türen?

Tja, dann hätte ihn Provinzmadame gebraucht, als sie in Socken mit Hund unterm Arm, vor der verschlossenen Wohnungstür stand. Dabei wollte sie ihrem Bruder nur Gesellschaft leisten bis der Lift da ist. Der Luftzug ließ seine Kräfte walten, Aufzug da und mit einem RUMMS: Tür zu! Dabei ist diese doofe Tür schwer zu schließen. Jedes Mal beim Zusperren, musste sie den Knauf fest zum Rahmen ziehen. Was nun? Der Bruder grinsend und den Kopf schräg: „Das war aber jetzt nicht die Tür?“ – „Doch – SCH…. – alles drin, auch der zweite Hund“.

Ruhe bewahren

Leichter gesagt, wenn sie nicht schon längst auf die Toilette müsste. Überlegen, wer hat noch einen Schlüssel? Beide Töchter, ergo die „Nähere“ wird angerufen. Vor ihrem geistigen Auge hat sie den „Himmelfahrtsblick“ gesehen. Es bleibt keine Zeit mehr, ihr Bruder muss sie leider samt Hund zum nächsten öffentlichen WC fahren, in Socken. Zurück vor der Wohnungstür, stand die Tochter mit Ehegemahl schon da. Schwiegersohn, die Überheblichkeit in Person und hochgezogener Braue!
Mein Gott, ist ihr das erste Mal im Leben passiert!

Oh Schreck, der Schlüssel steckt

Und zwar der von Provinzmadame, Innen! Heißt, von außen kann keiner rein. Schwiegersohn, auch gerne Schlaumeier, weiß sich zu helfen: Eine Kundenkarte. Nach der zweiten Demolierung schwand die Hoffnung, heute noch in ihrem Bett zu schlafen. Frau Gertrudes Nervosität wächst, mit einem Hund am Arm und den anderen, der beim Blick durch den Briefschlitz, den Kopf schräg hält und: WAU bellt. Der Schwiesu meint, letzter Ausweg:
„Kran holen oder Tür auftretn“! Kaputte Tür und die Kosten? Sehr gscheit.

Pech!

Wenn Provinzmadame nur daran denkt, welches Aufsehen, der Kran verursachen würde? Außerdem braucht man dafür eine Bewilligung. Letzte Möglichkeit, der „Hausmeister“ in Spe, dieser weiß alles! Mit dem Hund in Socken zum „Schrolli“ und sein Tipp: Schlüsseldienst, auch gescheit. Der „Türöffner“ ist in fünf Minuten hier. Universum ich flehe dich an, bittet Provinzmadame, lass mich heute noch reinkommen! Da befiehlt der Schlüsseldienst: „Alles umdrehen bitte“. Trick Siebzehn mit Selbstüberlistung? Wie im Fernsehen, mit einem harten Blattl, den Türschlitz entlang und schnapp. Das hätte Schwieso auch gewollt. HALLELUJA! Offen – in einer Minute!

Einmal aufsperren: 100,00 EUR bitte!

Nach zwei langen Stunden: Zahlemann und Söhnefix. Wo kann man das lernen? Ihre Tochter mit Anhang, kam noch auf einen Kaffee mit rein. Zum Abschied entschuldigte sich Provinzmadame nochmal für die Umstände: „Das passiert mir nie wieder“,
sagt der Schwiegersohn glatt: „Wer weiß, wie oft das schon passiert ist“. Wieder allein in der Küche, sieht sie die leeren Weinflaschen, bereit zum Entsorgen.
Da stand er, der Sack, mit acht leeren Flaschen: Deshalb die blöde Bemerkung? Drei Tage später passiert es glatt nochmal.
Provinzmadame schwört, es ist ihr noch nie passiert.
Der Schlüsseldienst hatte Mitleid und sie blechte diesmal nur 50ig Euro. Sie hatte aber, außer Socken, fast nichts an.


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