„WER BIST DU?“ – von Anthony de Mello aus „Gelassenwerden“ Herder 1996.
Gott stellte diese Frage einer Frau und sie erwiderte: „Ich bin die Frau des Bürgermeisters“. Das schien keine befriedigende Antwort für ihn zu sein und es entstand ein Dialog: „Ich habe nicht gefragt, wessen Ehefrau Du bist, sondern wer Du bist.“
„Ich bin die Mutter von vier Kindern“ – „Ich habe auch nicht gefragt, wessen Mutter du bist, sondern wer du bist“ – „Ich bin Lehrerin“ – „Ich habe auch nicht nach deinem Beruf gefragt, sondern: wer bist Du!“
Diese Frage stellt sich Provinzmadame oft
egal ob sie gerade glücklich oder unglücklich ist. Ihre Art Probleme zu lösen und mit Kummer umzugehen ist, allem mit Respekt und Dankbarkeit zu begegnen, denn ihr Lebensziel ist: Man soll sich an sie erinnern können, wissen, dass sie „Dagewesen“ ist. Sie will etwas hinterlassen, hat aber nichts. Weder materielle Güter noch steht ein Titel vor ihrem Namen, aber der Grundstein: Ihre Persönlichkeit und einen Charakter, das, wofür man selber verantwortlich ist. Dieser besteht aus 50% Genen und 50% aus dem, was man daraus gemacht hat.
Viele Leute, wenn deren „Background“ mal wegfällt, sind „Nackt“ und ohne Persönlichkeit. Der besteht für Provinzmadame aus dem, was man ohne finanzielle Hilfe erreicht hat. Nicht das, was man ererbt oder „erheiratet“ hat.
Außerdem die Tatsache, wie man sich Familie, Freunden und Nachbarn gegenüber verhält.
Wer ist sie, und wie viele?
Hin und wieder hinterfragt sich Provinzmadame und analysiert die Ergebnisse „küchenpsychologisch“: Ihr tibetanischer Persönlichkeitstest ergab bei der Frage:
Wie man sein Leben unbewusst führt, in der Reihenfolge durch Assoziationen mit Tieren:
Den Hund beschrieb sie als treu – Auflösung: Ihre Persönlichkeit (Okay)
Die Katze als selbstbewusst – Auflösung: Als Partnerin (stimmt)
Die Ratte fand sie hinterlistig – Auflösung: Ihre Feinde (stimmt auch)
Das Meer ist ihr unheimlich – Auflösung: Das Leben (OHA)
Den Kaffee verbindet sie mit Genuss – Auflösung: Liebesleben (Wy not)
