Jede Tugend hat einen Gegenspieler: Die Untugend. Großzügigkeit die Sparsamkeit und Geiz die Verschwendung und die Sieben Kardinaltugenden heißen:
Glaube, Liebe, Hoffnung, Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung.
Unschön dagegen, die Schwestertugenden:
Aberglaube, Hass, Hoffnungslosigkeit, Dummheit, Lüge, Hochmut und Völlerei. Provinzmadame hält sich beim Glauben an den „Ausseer“ und zwar: „Dass aus an guatn Rindfleisch, a guade Suppn wird„.
Wer schafft es schon, dass sich seine Charakterzüge die Waage halten und spielt das in der Beziehung eine Rolle? Die Statistik sagt: Wer gleiche Erfahrungen gemacht oder Entscheidungen getroffen hat, findet sich auch eher sympathisch. AHA?
Kein Schritt kann zu weit sein,
Wie oft kann man im Nachhinein sagen: „Glück ghabt“. Tja, wenn die Hoffnung zuletzt stirbt. Wie stets mit all den vererbten Eigenschaften? Der Vater von Provinzmadame war jähzornig, ihre Mutter aber harmoniesüchtig, was hat sie vererbt bekommen?
Eine „Mischgulanz“, weil gegen Jähzorn und Streit kämpft sie an, denn ihre Harmoniesucht ist eine Weltmacht. Noch welche Schwestertugenden?
Dazu müsste sie erst mal alle ihre Tugenden kennen?
Sie ist zu großzügig, besonders dann, wenn sie das Nötigste zwischen Daumen und Zeigefinger hat, das nennen manche aber Verschwendung. Sie hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, der ihr so manche Diskussionen eingebracht hat.
Provinzmadame besitzt mehr Wissen als Unwissen
und ist im Herzen und Hirn beweglich geblieben. Hass kennt sie nicht, der kann ihr auch gestohlen bleiben, wenn sie etwas fertig macht, dann ist es die Liebe.
„Wenn man liebt, sucht man die Schuld bei sich und nicht beim andern“ – Richard Burton.
Tja, Schuld ist keine Eigenschaft, Unschuld genauso wenig.
Für sie ist es beschämend, wie viele sich nach einer Beziehung „abputzen“. Dabei sollte es bei Trennungen nicht nur um Schuld oder Unschuld gehen, sondern auch um GEFÜHLE! Da sollten sie genauer „hinschaun“, damit auch sie ihre Schwestertugenden kennenlernen: Die Wertschätzung = Anerkennung und Würdigung.
Das Gegenteil: Geringschätzung = abwertend und verächtlich.
Ihre Verantwortung in der Beziehung, so findet Provinzmadame, ist immer noch ein blinder Fleck.
