Besser ist man hat, als man hätte

„Mechd sei wia da See,

tiafgründig und stüh, mi regat nix auf, kau kemma wos wü“. Das hat Provinzmadame im Dorf bewundert, die stoische Ruhe der „Alten“, wenn etwas passiert ist. Wie weit klaffen da oft Wahrnehmung und Realität auseinander? Der Attersee meint man, ist auf beiden Seiten der Gleiche, dennoch streiten sie, überzeugt davon, dass ihre Seite die Schönere ist. Wer den Sonnenuntergang liebt, sollte im Westen des Sees sein Auskommen suchen und wer eher ein Morgenmensch ist und das Abendrot im Höllengebirge sehen will, dass die Berge zum Leuchten bringt, für den ist der Osten besser. Jaja, Menschen und Wetter sind nicht zu ändern, dafür unsere Gedanken, denn: „Ich kann nicht anders“ heißt nur, das man nicht anders will.

Entschuldigen damit auch: „verletzendes Verhalten

Sind wir wirklich alle so, wie wir sein wollen? Jeder hat einen Standpunkt und den vom Partner, sollte man aber auch akzeptieren können. Erkennen wie der andere tickt zeugt von Empathie und Einfühlungsvermögen, wenn man eines hat. Hundertprozentig wird man sowieso keinen Menschen kennen, versuchen kann man´s aber wenigstens.
Dazu müssen wir nicht unbedingt „In dessen Schuhen gehen“, aber sich vielleicht mal auf dessen Stuhl setzen. Seine Energie spüren, um die Königsdisziplin einer Beziehung leben zu können: „ZUHÖREN“. Dieser kann für so manche dann ein heißer Stuhl werden, denn auch hier zeigt die Erfahrung: „Alle Sinne nehmen ab, nur der Starrsinn, nimmt zu“.
Wenn man seinen Partner gern hat, könnte man seine Einstellung ja mal ändern, um ihn so besser zu verstehen. Eventuell Dinge tolerieren, die einen normal aufregen.

Mit der Akzeptanz, die man Anfang Zwanzig hat

und da noch belächelt, was einen Ende Vierzig zur Weißglut bringen kann. Gemeinsamkeiten wirken Wunder, sie lenken ab und „holen jeden runter vom Ast“. Getrennte Hobbys bringen zwar auch den nötigen Abstand, aber auf der anderen Seite, will man das? Heute kann ein Mousse au Chocolat Provinzmadame meist aufrichten, steckt doch stimmungsaufhellendes Serotonin darin, allerdings in so geringer Menge, dass es wieder unwirksam für sie ist.
Über Möglichkeiten „Hirnen“ die sie versöhnen könnten, macht sie schlapp. Weisheiten oder Ratschläge der Älteren mögen ja stimmen, nur, wer hält sich daran?
Da würde ja nur mehr glückliche Paare auf diesem Planeten leben?

„Zeit die wir uns nehmen, ist Zeit, die uns etwas gibt“ – Ernst Ferstl
und die Kraft zu schweigen, wo es etwas zu sagen gäbe.

Mousse au Chocolat, nach einem Rezept vom englischen Königshaus, im „Kuchltheater“ Bad Ischl





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Comments

2 Antworten zu „„Mechd sei wia da See,”.

  1. Avatar von Life cool Walking – bewegend-begeistern

    […] geführt werden kann, entscheidest du. Eine Möglichkeit für „Blitzableiter“ ist, einen Tag mit mir am Attersee zu verbringen, um den „Tobsuchtsanfall“ wegschwimmen zu lassen. Denn was, wieso und wie […]

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