Provinzmadame liebte es, jemanden in den April zu schicken. Um ein Stamperl Kakerlakenmilch oder ein Packerl Wolkenschieber mit einer Prise Himmelblau. Was früher noch ein Aprilscherz war, ist heute schon ein Werbemagnet. So weit ist es gekommen, vom Veganismus zum Vaginismus. Unter Vaginismus meint Provinzmadame hier keinen Scheidenkrampf, sondern den Krampf der Intimoperationen. Dabei war sie bis heute überzeugt, Wissen und Weiterbildung ist wichtig. Trotzdem fasziniert sie Werbung, interessiert sich seit ihrer Jugend dafür. Nur die vielen Manipulationen heutzutage, werden ihr fast schon unerträglich. Wollen diese Leute vielleicht, mit dem Unwesentlichem, nur vom Wesentlichen ablenken?
Oder manipulieren wir uns täglich selber?
Wie viel von dem was wir hören, sagen oder denken ist eigentlich wahr? Leben wir unser Leben oder werden wir eh schon gelebt? Kontrollieren wir die Informationen noch, die wir erzählt bekommen? Kommen wir zu den richtigen Schlussfolgerungen?
Daniel Goleman widmete dem Thema in seinem Buch „Lebenslügen“ ein eigenes Kapitel. „Der Informationsfluss in der freien Gesellschaft“ :
Reagan ließ hierzu allen Beamte einen lebenslangen Vertrag unterschreiben, dass jede Publikation, einer Regierungsstelle vorzulegen ist, ehe sie veröffentlicht wird.
In Russland wurden alle Kritiker, wenn nicht, sogar als psychisch krank in eine Anstalt eingewiesen.
Lassen wir uns schon täglich und von jedem pflanzen?
Bemerken wir nicht, was wir nicht bemerken sollen
Oder bemerken wir nicht mal, das wir es nicht bemerken (S257). Viele Fragen dürfen nicht mal gestellt werden. Ein „Uniformierter“ meinte zu diesem Thema:
„Frag nicht, sonst zwingst du sie/ihn zu einer Lüge“. WOW! Lüge ist Lüge oder hat eine Notlüge Wahrheitsgehalt? Dazu geht ihr noch viel durch den Kopf. Wie weit sind wir als Gesellschaft vom Denken abgekommen, wenn man uns nur mehr übers Essen unterhält und nicht mehr das zeigt, was im Hirn passieren soll?
Tja, wenn wir nicht mal bemerken, das wir es nicht mehr bemerken.
Jaja, April, April, gilt eh nur einen Tag, darum wird Provinzmadame diesmal, an der roten Ampel dem Autofahrer neben ihr signalisieren, dass er einen Platten hat.
Leider kommt heute „Spaß beiseite“ erst nach „Ernst komm her“.

Ein Kommentar zu “A Dosal Muckenfett bitte”