Mecker-Checker

Wenn Prozente-Gutscheine ins Haus flattern mit der Aufforderung: „Geschenke für die Lieben kaufen und dabei sparen“, regt das Provinzmadame auf, weil sie ein Mädchen ist! Sie ist drauf reingefallen, weil sie eine dieser Überraschungsboxen kaufen wollte, um 200 Punkte zu sparen. Denn an der Kasse bekam sie zu hören: „Die Punkte kriegen sie erst nach Weihnachten „ und von der Dame im „Türkisen“ Shop: „Bei uns leider nicht, das gibts nur in den größeren Städten“ – Groll! In Zukunft will sie sich von solchen Angeboten, nicht mehr hinterm Ofen vorlocken lassen. Auch das regt sie auf, wenn ihr Brot vor den Feiertagen ständig vergriffen ist. Sie mindestens in zwei Geschäfte gehen muss, weil es überall aus ist. Wenn eine Ware kurz vor Geschäftsschluss schon weg ist, okay, aber vor den Festtagen schon mittags?

Ja, Provinzmadame und ihr Brot!

Befristete Angebote sollten ein Anreiz sein, hier und jetzt sofort zu kaufen. Das nennt man Kundenbindung und um viele Stammkäufer zu gewinnen. Das erfordert auch ständig gute Ideen, wie an Weihnachten und vor den Feiertagen: Schütten in den Weg zu stellen und sich von Verkäuferinnen Proberl aufdrängen lassen. Eigentlich ist das nicht mehr zeitgemäß, sondern Beschiss, besonders bei nimm Drei, statt Zwei!
An der Kasse, wo gerne die Frage gestellt wurde: „Wollns a Plastiksackerl?“ und der Herr meist mit einem Witz abwinkte: „Danke, ich hab eh schon an Holzfuß“ sollte auch der Vergangenheit angehören.

Noch irgendwelche Kommunikationsdefizite?

Wir wissen doch alle, dass in Ochsenschwanzsuppen keine Ochsenschwänze drin sind und im Leberkäs keine Leber. Also darf gemeckert werden, irgendwann muss die schlechte Luft ja raus. Provinzmadame trauert der Zeit ein wenig nach, in der sie als Kinder an Heilig Abend, vor der Bescherung, Nachmittags ins Kino durften. Sich als Teenager danach mit Freunden trafen und in der Mette eingeschlafen sind.
Neulich wollte Provinzmadame beim Mekki ein „Happy Meal“ mit Chicken Nuggets und Cola. Leider war das Geschenk Nr.4 und Nr.3 aus und da, genau da, bräuchte sie die Geduld eines Kindes, das vorm TV aufs Christkind wartet.

„Geduld ist eben etwas Abnormales. Wer keine hat verliert sie am schnellsten“.

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