Das meint Provinzmadame natürlich nicht wörtlich. Nach einem milden Winter und viel Regen gibt´s meist ein Schneckenjahr. Nacktschnecken lieben dieses Klima und ihre Aktivitäten fallen bei Regen daher erstaunlich aus. Eine paradiesische Atmosphäre sich zu vermehren, da kann man die Schleimer praktisch im Doppelpack klauben. Sie geben sich Stunden und Tagelang den Paarungsspielen hin, die manchmal aber auch dramatisch enden können. Schnecken sind Zwitter und eine Gattung davon, der Tigerschlegel, versucht während der Paarungszeit einem anderen den Schnidelwutz abzubeißen. Denn der, der keinen mehr hat, muss die Eier austragen 😦
Tja, Schnecken sind Lebenskünstler
Mit ihrem Schleim können sie sogar Wände hochkriechen und das 40igfache ihres Gewichtes fressen (würg). Außerdem können sie viel trinken um nicht auszutrocknen. Am liebsten Bier, wie Menschen auch, vielleicht nennt man deshalb manche Wirtshäuser „Bierfalle“. Wozu sind Schnecken überhaupt gut? Ein Leben im Garten ohne sie wäre doch herrlich? Aber wenn man Schnecken genauer betrachtet, kann man auf so manch ungewöhnlichen Gedanken kommen.
Der verstorbenen Schriftstellerin Patricia Highsmith verschaffte es innere Ruhe, wenn sie Schnecken samt Salatblatt in ihrer Handtasche transportieren konnte. (speib).
Provinzmadame will die eher Schnecken loswerden
Einige Praktiken mag sie aber gar nicht, etwa Durchschneiden. Außerdem, wenn man sie nicht gleich entfernt, kommen die anderen um sie zu fressen. Weil Schnecken auch noch Kannibalen sind, macht sie das richtig scharf und legen noch mehr Eier. Ein Freund, löste sein Schneckenproblem im Garten stets so:
Bei Regenwetter spießte er sie mit einem Stecken auf, spannte einen Bogen und katapultierte sie dem unsympathischen Nachbarn an die Hauswand. Nicht die feine Art, aber ehe dieser Hausherr das mitbekam, wurden sie von den anderen schon gefressen.
Von den raffinierten Lebenskünstlern kann man lernen
Wer die Schnecke als Krafttier zieht, den ruft sie zur Langsamkeit auf. Sie möchte einen daran erinnern, das alles seine Zeit braucht. Dann sollte man sich nicht verkriechen, sondern zurückziehen, sich reflektieren und Einsicht üben. So kommt man zu neuen Weitsichten und etwas mehr Langsamkeit, macht viel Sinn im Leben.
Schnecken als Symbol der Geduld, der Langsamkeit und Achtsamkeit.
Eine Möglichkeit mehr Achtsamkeit ins Leben bringen. Durch Fokussieren von belastenden Gedanken und Emotionen distanzieren. Konzentrieren auf das was man tut. Bewusst Zeit nehmen um über Gefühle und Bedürfnisse nachzudenken, oder mit einem Menschen über seine Probleme reden.
Durch das Teilen der Gedanken und Gefühle können wir vielleicht besser verstehen und eventuell „die Leichtigkeit des Seins“ wieder erreichen.
„Ich fragte eine Schnecke, warum sie so langsam wäre. Sie antwortete, dadurch hätte sie mehr Zeit, die Welt zu sehen“ – Wolfgang J. Reus

2 Kommentare zu „„Gemma Schnecken streicheln““