Der Supergau!

Normalerweise ist ein Friseurbesuch für Provinzmadame erfrischend und entspannend. Mit Vorfreude geht sie auch diesmal in den Friseursalon, um sich die Farbe auffrischen, beziehungsweise, nur den Ansatz färben zu lassen. Die Friseurin mit Akzent, hatte Zeit und fragte nach dem Namen, um die Karteikarte zu holen. Die Karte, mit den Informationen über Farbe und Schnitt. Als sie zurück kam, sah Provinzmadame im Augenwinkel zwar eine Zahl, die mit ihrer Haarfarbe nichts zu tun hatte. Aber, „was solls“ dachte sie, „die“ müssen es wissen. Dabei hatte sie schon hunderte Male gelesen, wie sich ein normaler Friseurbesuch zum Alptraum entwickeln kann, aber nicht im Traum daran, das dies heute der ihre wird.

Das Unglück nahm seinen Lauf

Sie begann die Farbe aufzutragen, nach Meinung von Provinzmadame, viel zu weit vom Ansatz weggestrichen. Das alleine schon, verlagerte ihre Gefühle in die Magengrube. Mit dem Auftragen fertig, verlässt sie den Raum und normalerweise nützt Provinzmadame die Einwirkzeit auch zum „Dösen“. Doch diesmal wurde sie gottseidank, von einem Anruf unterbrochen. Sie sieht auf in ihr Spiegelbild und nimmt irritiert einen schwarzen Balken um die Stirn wahr: Bis in die Fingerspitzen spürte sie das da was nicht stimmen kann, das sieht ja so schwarz aus wie Teer?
Sie beendet abrupt das Gespräch und bittet die Kollegin im Hintergrund, „ihre“ Friseurin zu rufen. Aufgeregt und nervös kommt diese aus dem Hinterkammerl, samt Karteikarte. Provinzmadame fleht innerlich, bitte lasst den Kelch an mir vorübergehn, aber, das Unvorstellbare war passiert: Sie hatte den Namen falsch verstanden- ein folgenschwerer Fehler.

Ein Schlamassel, ein „frisuraler“ Supergau!

Daher auch die falsche Farbe aufgetragen! Anstatt der gewünschten sanften Bräune, wurde Dank der großzügigen Auftragung, die halbe Haarpracht Rattenschwarz. So dunkel, dass es dem schwarzen Loch im Weltraum glich. Zu Beginn bemerkte sie ja nichts Ungewöhnliches, erst nachdem sich Provinzmadame im Spiegel sah stieg die Hitze in ihr auf und sie realisierte es. Für Provinzmadame eine Katastrophe und sie ergriff Panik. Dennoch versuchte sie äußerlich ruhig zu bleiben, während sich die Friseuse pausenlos entschuldigte. Um die Situation zu retten, rannten sie beide zum Waschbecken um das Malheur abzuwaschen.
Die anderen Kunden im Salon starrten schockiert, während die Friseurin verzweifelt versuchte, den Fehler zu korrigieren. Aber, zu spät. Die Farbe hatte sich bereits tief in die Haare eingefressen und ließ sich nicht mehr vollständig entfernen.

Der Supergau: Verwechslung der Karteikarte

Ein Albtraum. Letzter Ausweg, eine Kollegin muss helfen, beide probierten als letzten Ausweg, den Schaden mit Strähnchen zu beheben. Das flaue Gefühl im Magen wurde deswegen nicht weniger. Es liegt leider in der Natur der Sache, dass die Haare von Provinzmadame, rasend schnell Farbe aufnehmen und sie daher Angst hatte, die Strähnen würden zu hell, womöglich sogar weiß. Im Geiste sah sie sich wie Hermann Munsters Frau Lilly aus dem Salon stürmen. Tja, wenn Schreien geholfen hätte, hätte sie hier geschrien, aber wie!
Mit dem Ergebnis war sie trotzdem nicht zufrieden, aber sie sieht es als Wink des Schicksals. Denn wäre diese Friseurin Ärztin geworden und Provinzmadame hätte vielleicht der Meniskus entfernt werden müssen, womöglich würde ihr dann das ganze Bein fehlen.

Zuhause vorm Spiegel ließ sie ihren Emotionen völlig freien Lauf und kramte sämtliche Schimpfwörter aus ihrem Wortschatz hervor, die sie normalerweise ins Nirvana verbannt hatte:
bS, dK, T, verflucht, verdammt, sie sollte besser vergessen und verzeihen, nur leider:
Die Frisur kann man nicht ausziehen!
Setzt diese dumme Kuh nie das um, was man von ihr verlangt?! Erst der Ansatz, den sie ausweitet auf den halben Oberkopf, und dann die Strähnchen, die sie nicht „breit“ wie besprochen, sondern in der veralteten Strichtechnik verpasst. Ich hasse sie!!!!

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