Die Zeit des Selbstvertrauens

Nach Jahrzehnten voller Selbstzweifel, Chaos und Peinlichkeiten, weiß Provinzmadame: Wer das ohne seelischen Schaden überlebt, den bringt kein kritischer Blick mehr aus der Ruhe. Das macht immun gegen Drama und unnötigen Aufregungen. Es ist das Wissen, was man kann und was nicht, das führt zu einem authentischen Leben. Und, auch die Meinungen der anderen, spielen keine so große Rolle mehr.

Studien beweisen, im Alter reagieren wir weniger auf Stress und Kritik, dafür mehr auf das Bedürfnis nach Sinn und Zufriedenheit.
Mit zwanzig, wünschten wir, dass uns alle mögen. Mit vierzig hofften wir, dass einen zumindest die Leute mögen, die man auch mag, aber heute denken wir:
„Wer mich nicht mag, soll es bleiben lassen“

Vieles rückt in den Hintergrund

Und das fühlt sich gut an, denn jede Peinlichkeit von damals, gibt heute eine gute Geschichte fürs Abendessen ab. Mit genügend Selbstvertrauen, kann man eben auch über sich selber lachen. Denn: In der Realität angekommen, fällt das Bedürfnis nach externer Bestätigung weg.

Auch Provinzmadame war eine von denen, die sich viel vorgenommen hatte, zumindest einmal einen Marathon laufen, oder einen „Dreitausender“ zu besteigen. Sie hat es nicht geschafft.
Heute zählen diese Dinge nicht mehr, weil sie mit sich Reinen ist und keine „Rechnung“ mehr offen hat.

Gelassenheit ist das Superkraft-Upgrade

Erfolge, Krisen, Dramen und die Erholungen davon, sagt sich Provinzmadame heute: „Das pack ich auch noch“.
Während die jungen beim „Mitarbeitergespräch“ oder „Meeting“ innerlich explodieren, denkt sie: „Das legt sich spätestens, wenn ihr Akku leer ist“.
Wissen, dass Perfektion unerreichbar ist, ist sehr befreiend. Damit geht man gelassener mit Fehlern um und wir sind netter zu uns. Es ist gut, wenn Erwartungen mit der Realität überein stimmen.

Unsere „Hirnchemie“ setzt andere Prioritäten

Gelassenheit ist daher kein Desinteresse, sondern ein Akt der Selbstachtung. Trotzdem verrosten wir innerlich nicht, sondern schätzen unseren Selbstwert:
Souverän statt schüchtern und Schluss mit Selbstzweifeln.
Jünger ging es doch oft darum, schön, klug und interessant genug zu wirken. Heute wissen wir: Wir sind es!
In Situationen, wo wir früher gefallen wollten, trinken wir heute in Ruhe unseren Kaffee.
Erfahrung und Humor, diese Kombination ist für Provinzmadame ein Lebensmotto.
Klar macht sie noch Fehler, das ist aber kein Drama mehr, sondern Anekdotenmaterial.
Nichts stärkt das Selbstvertrauen mehr, als die Erkenntnis, dass man über seine Fehler auch lachen kann.

Wir sind keine „Altersklasse“ – sondern Klasse im Alter

Eine wunderbare Gleichgültigkeit gegenüber Erwartungen, die uns Glitzer tragen lässt, weil wir Lust darauf haben und NEIN sagen, ohne uns schuldig zu fühlen.
Das ist kein Zufall, sondern das Ergebnis vieler Niederlagen und Triumphe.
Wir sind älter, na und?
Vor allem aber freier, klüger und entspannter. Wenn das keine Superkraft ist? Sein können wie man ist, das fühlt sich super an.

Sicher, an manchen Tagen fällt es auch Provinzmadame schwer, aber dennoch mag sie sich so, wie sie ist.
Sie hat Kinder großgezogen, cholerische Chefs überlebt, Beziehungen beendet, Eltern gepflegt und Haushalte geschmissen. Mal ehrlich, was sollte sie noch einschüchtern?
Schönheit hat etwas mit Haltung zu tun und natürlich hat sich ihr Aussehen verändert, weshalb sie beschlossen hat: „I zeig mich nur noch nackert im Gsicht“.
Und wenn der Druck mal steigt, denkt sie höchstens: „Dont be a Lady, be a Legend“.

Erfahrung führt zur Gelassenheit

Das Schöne am älter werden ist, man wird unerschütterlicher. Und sollten Zweifel aufkommen, sollten wir daran denken, was wir alles gemeistert haben.
Letztendlich ist es wichtig, bei sich selber anzukommen.

Wenn also jemand der Meinung ist, Provinzmadame sei zu auffällig für ihr Alter, dann lacht sie nur und meint:

„Ich bin heute morgen aufgewacht und war noch am Leben, also bin ich ziemlich gut gelaunt“ – Spike Milligan


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