Gehen auf kurze Sicht

Wenn man aus dem Fenster schaut und die weiße Suppe sieht, könnte man Anfangs meinen, die Brille sei beschlagen. Wahrscheinlicher ist, das der Herbst hinter den grauen Schwaden steckt und wir wieder mal, in einem Labyrinth von Entscheidungen. Wer hier keine „grenzenlosen Aussichten“ hat, bei dem ist Neu-Orientierung gefragt.

Wenn im Kopf das Chaos herrscht und man von Plan B auf C umsteigen muss, ist die richtige „Abzweigung“ entscheidend. Dabei will man oft nichts hören und sehen, weil die Situation schon festgefahren ist.
Dabei wäre Bewegung gefragt, denn irgendwann und irgendwo, lichtet sich der Nebel und die Gedanken bekommen in eine „klare“ Richtung.
Wenn der Nebel die Gebäude, Wiesen und Wälder verschleiert, sollten wir uns besonders konzentrieren, damit wir die Abzweigung nicht verpassen.

Aufregung, Ängstlichkeit und Unsicherheit

kommen meist da auf, wenn man die Wegbeschaffenheit nicht wirklich kennt, oder eben nicht mehr sieht. Der Nebel bringt Regung in den Geist, das macht uns aufmerksamer und scharfsinniger.
Wenn das Höllengebirge mal im Dunst verschwindet und der Attersee im Nirvana versinkt, es die Bäume es regnen lassen, obwohl es keinen Regen gibt, dann ist wieder Zeit für eine „Nebelwanderung“.

Ja, auch Provinzmadame hat sich mal verirrt

Sogar öfter, aber nur auf unbekanntem Terrain, in der „Fremde“, bei Nacht und Nebel. In der Heimat kennt man seine Wege, immerhin sin die meisten sowieso beschildert, da kommt das Blut auch selten in Wallung.

Provinzmadame konnte noch nie über eine endlose Ebene hinwegschauen, weshalb sie in der Puszta einlaufen würde, wie ein Wollpulli bei 60 Grad. Sie liebt es, auf Berge und Gipfel zu schauen und sich dann vorzustellen, wie es dahinter wohl aussieht, das lässt ihre Phantasie blühen.
Der Nebel ist ihr egal und kann ihr die Stimmung nicht verderben, im Gegenteil, sie nützt die Gelegenheit und geht im Nebel spazieren.

Eine impulsreiche Wanderung

Weil wir uns nur auf Geräusche und Gerüche konzentrieren. Alles mit dem Wissen, dass der blaue Himmel, das Sonnenlicht und die „Weitsicht“, oberhalb der Nebelgrenze ja vorhanden sind.
Wir machen Pause auf der Nebelbank, denn vom dichtem Nebel umhüllt, erzeugt das eine geheimnisvolle und mystische Atmosphäre. Die Sichtweite ist einschränkt und die Umgebung in ein diffuses, sanftes Licht getaucht ist.

Eine Nebelwanderung ist ein faszinierendes Naturerlebnis. Man kann man die Gedanken schweifen lassen und nur auf das achten, was man wirklich möchte, sobald sich die weiße Wand wieder gelichtet hat.

„Wenn du nicht weißt, was auf dich zukommt, konzentriere dich einfach auf den nächsten Schritt“

Von Unterach mit Blick nach Steinbach

2 Gedanken zu “Gehen auf kurze Sicht

  1. Pingback: Wandermal – im Attertal – bewegend-begeistern am Attersee

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