Früher hatte sich Provinzmadame schon im Herbst Gedanken gemacht, womit sie ihren Liebsten ein Freude machen könnte. Junge Menschen haben meist materielle Wünsche – solche, die sie ihren Töchtern auch nicht erfüllen kann. Dafür kann sie sie mit Zuneigung und Liebe überhäufen.
Vieles ändert sich und die Jahre verfliegen so schnell, wie ihr das Geld zwischen den Fingern zerrinnt. Seit ihrer Pensionierung, hat Provinzmadame angefangen, vieles zu reduzieren.
Zeug, das sich mit den Jahren angesammelt hat, denn sie ist überzeugt:
Nach ihrem Ableben, landet dies ohnehin auf dem Flohmarkt – oder schlimmer, in der ASI = Altstoff-Sammelinsel.
Die Sammlung ihrer Weihnachtskugeln, minimiert sich dabei aber „peu à peu“ von selber. Sogar ihre liebsten Stücke, die in Dunkelblau und Silber, fangen an zu zerbrechen.
Damals, in den Achtzigern, musste man extra nach Freilassing fahren – eine gefühlte Weltreise entfernt für Provinzmadame.
Gedanken über Vergänglichkeit
Über die Dinge, die ihre Kinder behalten und weitergeben können, falls sie es möchten. Deshalb sind ihre Wünsche einfach:
Ihre Töchter sollen keine Grenzen für ihre Träume und Liebe kennenlernen, Zeit für echte Gespräche haben – solche, die man normalerweise niemandem anvertrauen möchte.
Sie telefonieren zwar zwischendurch, aber gerne würde sie mehr Zeit mit ihnen verbringen – gemeinsame Mahlzeiten einnehmen oder ein Wochenende zusammen verbringen.
Ob sie das noch erleben wird?
Weihnachten – eine alljährliche Gratwanderung
Denn jedes Jahr stellt sich die selbe Frage: Wie und wo möchten die Kinder feiern? Vor allem wie lange? Solange sie denken kann, wünschte sie sich liebevolles, vor allem entspanntes Fest.
Meist glich es aber einem Spießrutenlauf, wo sie bei heiklen Themen nur ein Gedanke beherrschte: „Pass auf was und wie du es sagst!“ oder „Oh Gott, schon wieder falsch verstanden!“
Vermutlich wird es ablaufen wie immer: Bratwürste am frühen Nachmittag, eine vorgezogene Bescherung – schließlich sind sie alle erwachsen.
Umschläge, die den Besitzer, wechseln und danach wird gespielt.
Provinzmadame hat sich damit abgefunden, so minimiert sich zumindest die Gefahr, etwas Unüberlegtes zu plappern.
Ihre Einstimmung auf die Feiertage:
Um in Weihnachtsstimmung zu kommen, zieht sich Provinzmadame schon Wochen vorher Filme wie „Alle unter einer Tanne“ – Single Bells und Oh Palmenbaum rein.
In diesem Sinne: Fröhliche Weihnachten! 🎄
„Weihnachten ist eben keine Jahreszeit, sondern ein Gefühl“ – Edna Ferber
Oder: „Heutzutage kommen die meisten Geschenke nicht mehr vom Herzen, sondern vom Einkaufszentrum“ – Ernst Ferstl
