Im Laufe unseres Lebens, greifen wir laut Statistik bei der Partnerwahl rund zwölfmal daneben.
Kein Wunder, Männer wie Frauen haben teils absurde und viel zu hohe Vorstellungen.
Für IHN soll sie heilig – wenn möglich, wenig berührt sein – aussehen wie Claudia Schiffer und ihre „offizielle“ Partnerzahl: Maximal die Fünf nicht überschreiten.
Und für die Dame, solls ein George Clooney mit Richard-Gere-Charme und solider Finanzlage sein.
Früher suchten die Menschen „den idealen Partner“ und heute, würde eigentlich „der passende“ – der Richtige sein.
Nun, wer zu viel erwartet, wird wählerisch – und klarer weise, oft enttäuscht.
Je realistischer man also eine Beziehung sieht, desto eher stellt sich Zufriedenheit ein.
Provinzmadame hat aber heute das Gefühl, die Liebe fürs Leben, müsste man sich ausgraben.
Sie stellt zwar wenig Ansprüche, nur anspruchslos – ist sie nicht. Zur Zeit lässt sie das Ganze „laufen, wie ein Radl“, nur ohne Richtung, soll es nicht gehen.
„Mehr als Lady Di, aber weniger als Madonna.“
Um Andie MacDowell in „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ zu zitieren. Ja, man kann Spaß mit dem Falschen haben. Nur heute will Provinzmadame „nicht zu wenig, sondern einen König“ – einen Gefühlskönig.
Keinen Fischer, der seine Angel ständig neu auswirft, auf der Suche nach seiner „neuen EX“. Den Fang schneller vergisst, als das „was er gestern sagte“.
Ist doch so, einmal gefangen, verliert jeder Fisch seinen Glimmer. Ewiger Glanz funktioniert auch nur im Kino. Dort, wo keiner pupst und die Wäsche stets perfekt sitzt.
Warum entscheiden wir uns nicht für einen verfügbaren Partner?
Einer, der im Umkreis von fünfzig Kilometern lebt?
Ist doch praktisch, wo Nähe und Distanz doch der Stoff ist, aus dem die Dramen geschrieben werden – Mission Impossible inklusive.
Ab Fünfzig ist gar nix wurscht
Streicheleinheiten und sentimentale Geständnisse, sind noch lange kein Beweis für Seelenverwandtschaft.
Wahrscheinlich der Grund, warum sich viele ab der Lebensmitte, ihre eigene „kleine Familie“ – in Form von Hunden anschaffen. Die bellen nicht zurück – und zutexten oder zu Tode streicheln, kann man sie auch nicht.
Ob das hilft, späte Beziehungen zu festigen? Vielleicht.
Wer auch immer den Satz „Pech in der Liebe, Glück im Spiel“ erfunden hat – kann sich bei Provinzmadame eine abholen. Immerhin bekommt sie noch immer das Bummerl.
Aber, sie ist eine eingefleischte Hoptimistin und will die Hoffnung nicht aufgeben, denn sie glaubt weiter an die da Oben.
Motto: „De wern scho wisse, was sie tun.“
Lässt sie die Zwölfe – Zwölfe sein – und freut sich auf die Dreizehn
Irgendwo auf dieser Welt steht ein Schokoladenbaum, da ist Provinzmadame sicher und bestellt daher ein letztes Mal:
Einen Gefühlskönig mit Humor, Bodenhaftung und Herz.
„Zweimal siebter Himmel! Hin und retour bitte!“
Was sagen sie? Die Verbindung wurde aus Sicherheitsgründen eingestellt?
Schade drum.
Naja, Hauptsache, wir fahren noch immer aufeinander ab!“ – Ernst Ferstl
