Marina, Marina, Marina

Der Titel „Marina“ inspirierte Provinzmadame, ihre jüngere Tochter so zu nennen. Immerhin ist sie mit vielen italienischen „Hadern“ aufgewachsen. Aber auch die Erstgeborene bekam ihren Namen von einem Song: „please stay by my Diana“. So viele Gedanken hat sich Provinzmadames Familie leider nicht gemacht. Als Fünftes, von sechs Kindern fiel ihnen wahrscheinlich nix mehr ein. Dabei hätte es so schöne italienische Vornamen gegeben, ihre Mutter etwa hieß Johanna, da hätten sie ja Giovannina nehmen können, herrlich.
Aber nein, einer ihrer Brüder kam von der Schule heim und rief:
„In meiner Klasse gibts a Neue, die heißt Ingrid“ – Danke Bruder!

Das wichtigste am Menschen ist sein Name

„Vornamen – sind wie Tattoos, am Anfang klingen sie cool, aber irgendwann fragt man sich, was haben die sich dabei gedacht“ – Warum nicht Gabi, da hätte sie mitsingen können – „für Gabi tu ich alles“ oder Michaela – „du bist alles für mich, denn ich liebe nur dich“ – oder Veronika – „der Lenz ist da“ – auch Cindy – „cindy oh cindy, mein Herz muss traurig sein“ – aber nein, sie hatte einen Vornamen, wo ein Liebhaber meinte: „Dein Name is so lang, ich nenn dich Maus, da komm ich leichter“ – Herr, schmeiß Hirn vom Himmel und befrei die Erde von diesem Idioten. Klar weiß Provinzmadame, dass ihre „Südtiroler Wurzeln“ nicht wirklich italienisch sind, doch einige ihrer Charakterzüge könnten es vermuten lassen.
Etwa die Vorliebe für lautere Geräusche, wie Dunstabzug und Föhn, oder die Dauerberauschung durchs Radio. Stille findet Provinzmadame einfach unerträglich, dazu meint sie, zwei Meter unter der Erd, ist ja Ruhe genug.
Sie liebt Musik, besonders die Neunziger, oder chilliges Dolce Vita far niente und die Kunst, Verletzendes schnell zu vergessen.
Beiden ist eben, Provinzmadame wie Italienern, das Erscheinungsbild wichtig, weshalb besonders sie, bei anderen, auf keinen Fall Augenkrebs verursachen möchte.

Namen und Vokabular

Wer sich eine Einladung erhaschen will, dem können diese Worte weiterhelfen:
Magnifico, portentoso, perfettamente, ottimo – diese Silben in ein Gespräch einfließen lassen, schadet niemals.
Provinzmadames Mutter musste in der Schule italienisch sprechen, weshalb sie diese Sprache natürlich besser beherrschte als deutsch. Tagtäglich hörten sie und ihre Geschwister einen Mix aus italienischen Vokabeln:
„chuidi la porta“ – Tür zu – „subito“ – kapiert „silenzio“ – Ruhe – „Arrivederci“ – Tschau – „fuori dal letto“ oder das südtiroler Bettkommando:
Ab in Abrahams Wurschtkessel – außerdem noch „laschimi stare“ – lasst mich in Ruh und ganz oft „mi piaci“ – ich liebe dich.

Tja, Italiener sind temperamentvoll, höflich, stolz, undiszipliniert, eifersüchtig, kreativ, charmant und lebenslustig. Darauf singt Provinzmadame: „Hoamatlaund, du bist mei Freid oder Azzuro

„Namen – damit hat es eine sehr geheimnisvolle Bewandtnis. Ich bin mir nie ganz klar darüber geworden, ob der Name sich nach dem Kinde formt, oder ob sich das Kind verändert, um zu dem Namen zu passen“ – John Steinbeck

PS: Ingrid ist ein schwedischer Name und bedeutet: Schönheit – wenigstens etwas

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..