Denkt sich Provinzmadame wenn´s draußen „diesig“ und sie sich in den Spiegel schaut. Bei Regen geht sie ungern aus dem Haus, weil sie sich nicht der Gefahr aussetzen will, in Gesichter zu gucken, deren Mundwinkel sich bis zum Kinn verlängert haben.
An solchen Tagen möchte sie am liebsten fort und unterm packen trällern: „Hey, ab in den Süden“. Warum ist sie grad heute wieder reif für die Insel?
Wo ist sie hin, ihre Leichtigkeit?
Die Gene können nicht schuld sein, ihre Mutter liebte Schmuddelwetter, genau da, lief ihre gute Laune erst zur Höchstform auf. Bei Regen platzierte sie Blechteller und Töpfe außen aufs Fensterbrett und forcierte damit ihren Mittagschlaf. Das verstärkte den Klang der Tropfen und sie konnte sofort entspannen. Vorher betonte sie noch: „Ich hasse die Sonne, denn ICH – liebe den Regen“.
Bei Provinzmadame ist es umgekehrt
Die Sonne ist ihr Feuer, das dann für Hochstimmung sorgt, falls sie mal nicht so gut drauf ist. Nur heute, heute bräuchte sie eine Schulter zum Anlehnen, weißen Strand und eine andere Hand, auf ihrer Haut. Die Vorstellung jetzt allein zu sein, wärmt sie nämlich nicht wirklich.
In dem Moment fällt ihr die Tonka-Bohne ein, eine Glücksbohne, die Liebe, Glück und Gesundheit verspricht, wenn man sie nah genug am Körper trägt.
Verpackt, in einem kleinen roten Säckchen, soll die Wunderkraft stecken und der Glaube, dass man Berge versetzen kann.
Doch heute schafft es auch die Bohne nicht und sie hofft, dass sie zumindest bei denen wirkt, denen sie eine mitgebracht hatte.
Klar, ist Provinzmadame sicher, dass auch diese Phase vorbei geht, manchmal waren die „schweren Tage“ sogar über Nacht vorbei. Sollte es wegen einem Menschen sein, tritt garantiert ein „anderes Problem“ in ihr Leben, dass nur ein „warmer Regen“* materieller Art retten kann.
Oder der Mond ist schuld daran
Je älter sie wird, umso lieber ist ihr halt, wenn morgens schon die Sonne ins Zimmer strahlt. Da ist sie voller Tatendrang und optimistisch.
Am besten wird sein, sie stöbert sich mal durch ihren eigenen Blog, wenn er andere aufmuntern kann, müsste es doch erst recht bei ihr klappen.
Na, wer sagts denn, Ablenkung hat noch immer geholfen und nebenbei entdeckt sie, dass sie den Fehlerteufel – noch immer nicht im Griff hat.
Grrr.
„Bereits die Einstellung sich weniger Sorgen zu machen, kann für mehr Freude im Leben sorgen“ – Ernst Ferstl
