Denn: „Auch deine Feinde werden älter“. Wer jung ist, hat heute Dank Medien, oft viel an seinem Körper auszusetzen. Als Provinzmadame ein Teenager war, fand sie ihre Nase zu groß und ihre „Äpfel“ zu spitz, wie ein Idiot sich darüber äußerte. Außerdem war ihr Bauch nie flach, und hätte sie heute die Figur von früher, wäre sie garantiert noch ein heißer Feger. Bei Provinzmadame läuft ständig das Radio und erst gestern, haben sie eine App vorgestellt, eine, die sie selbstverständlich sofort heruntergeladen und ausprobiert hat. Jaja: Teste was es zu testen gibt. Diese App hat eine Funktion mit sieben Verschönerungs, beziehungsweise Verjüngungsstufen. Das will Provinzmadame sehen und ist schockiert: Zu viel Augenmerk auf den Mund, erwischt das Dekolleté nicht mehr und legt es in noch mehr Falten. Selbstverständlich auch umgekehrt, das lässt einen erst recht alt aussehen.
Wegen einem Auslöser, ist man nicht zig Jahre jünger
Irgendwann ist es halt bei jedem so weit und die Schwerkraft, deckt „pö á pö“, die Veränderungen auf. Provinzmadame möchte nicht mehr Zwanzig sein und auch keine Dreißig oder Vierzig, nur zufrieden mit ihrem Aussehen bleiben. Momentan wäre das gelogen, denn das Gegenteil ist der Fall, sie erschrickt sogar vor ihrem Spiegelbild und zwar dann, wenn sie nach der Dusche ihre „negativen“ Details am Körper feststellen muss. Jaja, auch ihr Hirn, hängt dem Spiegelbild oft hinterher. Das bedeutet, nun ist die Zeit gekommen, in der sie das Lieblingskleid nur mehr mit Hose und das Lieblingstop nur mehr mit Tülljacke tragen kann. Obwohl, Provinzmadame die Frauen bewundert, die bei Hitze Top, Flipflop und Shorts, selbstbewusst und ohne Rücksicht auf Verluste tragen.
Akzeptanz wäre hier in jeder Hinsicht gefragt
Die Public Viewing Zone bei Generation Provinzmadame, ist halt nicht mehr der Ausschnitt. Was will sie nun damit sagen, mit wem will man sein Dasein denn noch genießen können, wenn nicht mit seinem Körper?
Ergo, akzeptieren, annehmen und wünschen, dass er sich noch zwanzig Jahre, zumindest in dieser Position hält. Am Ende zählt doch das, was man damit genossen hat und nicht die Anzahl der Genossen.
Ein kleiner Trost für Provinzmadame, blickt der jungen Kellnerin wehmütig in den Ausschnitt und denkt an den Spruch:
„Auch eine Frau in hübschen Schuhen ist nicht hässlich“, schaut auf ihre Slipper und nippt seufzend an ihrem Spritzer: Prost.
