Augenblicke, die wir bewusst erleben und einem ewig im Gedächtnis bleiben. Das kann der Sonnenuntergang sein, den man verliebt erlebte oder eine Talfahrt mit dem „Falschen“
Verantwortlich dafür, ist nur eine kleine Region im Gehirn: Der Hippocampus – er „beschriftet“ und bewahrt das Erlebte auf.
Da können einem so manche Erlebnisse Verwunderung in uns hervorrufen, besonders dann, wenn es für den einen wahr, für den anderen, so aber überhaupt nicht passiert ist.
Eine Situation, die wahrscheinlich viele kennen, man diskutiert mit seinen Geschwistern über ein und das Selbe Erlebnis, aber deren Unterbewusstsein, war anscheinend nicht so beeindruckt davon, um es zu speichern.
Wahrscheinlich haben sie in der Zwischenzeit, intensivere Erlebnisse gehabt. An Ungewöhnliches erinnert man sich nun mal eher, oder an etwas, das man das erste Mal gemacht hat.
Wie ein Abenteuer oder das erste Rendezvous
Provinzmadame wird nie vergessen, wie sie so wütend auf ihren Freund war, dass sie ihm das neue iPhone samt Klamotten, in hohem Bogen aus dem Vierten Stock auf die Straße warf.
Über zehn Jahre her, hat es keiner der Beiden vergessen. Egal was bisher passierte, es wurde nicht „überschrieben“.
Erlebnisse die nicht so intensiv oder interessant waren, werden vergessen und haben fürs Hirn , daher schlichtweg nicht stattgefunden.
Eine Statistik der Polizei bestätigt sogar, Zeugenaussagen ähneln schon nach einer Woche kaum mehr dem Geschehen, geschweige dem Täter.
Da werden Augenfarbe oder Haarfarbe einfach erfunden, nur weil sie die Erinnerung von irgendwo hervorkramt.
Darum ist auch das sogenannte Täterbeschreibungsblatt – eigentlich für die „Würscht“.
Denn diese Zeugen, sind wahrscheinlich auch genau die Menschen, die sich nicht mal an die Farbe ihrer Unterwäsche erinnern, die sie tragen, obwohl sie diese erst am Morgen angezogen haben.
Ein Mysterium: die Verherrlichung Verstorbener
Auch etwas, wo Provinzmadame der Mund offen stehen bleiben kann. Besonders dann, wenn Bekannte, die zu Lebzeiten Tyrannen waren, auf einmal zu liebevollen Vätern und hysterische Zicken, zu zärtlichen Gespielinnen werden.
Eigentlich braucht man sich nur in der eigenen Familie oder unter Freunden umhören, hier ist wundern echt nicht ausgeschlossen.
Eine Kindheitserinnerung, die bei Provinzmadame ein echtes Traumata verursacht hat:
Die weißen Baumwollstrumpfhosen!
Dick gewirkt und viel zu groß, warfen sie bei ihr Falten an den Fesseln und Knien.
Genau so eine, musste sie zur Erstkommunion ihrer Schwester tragen, in den abgetragenen schwarzen Schuhen ihres Bruders. Dafür gibt es Beweise!
Ihre jüngere Schwester aber, stand da neben ihr am Foto, allerliebst im weißen Erstkommunionkleid und sie, in diesem Aufzug.
Eine Schande aber auch!
Mittlerweile hat sie das aufgearbeitet, es kam ja leider Peinlicheres hinzu.
„Manchmal kann man die Vergangenheit mit den Sinnen festhalten. Die eine riecht nach wohltuender Erinnerung, die andere stinkt zum Himmel“ –
Ernst R. Hauschka Lyriker

Falsche Erinnerungen?
Die Erinnerung ist ein Teil von dem, was wirklich geschah, und wird je länger es zurückliegt „verformt“- Prof. Mafred Spitzer erklärt es wunderbar
da muss ich erst mal drüber nachdenken… danke