Dabei konnte nicht mal dieses Zuckerl, ihren Reizhusten lindern oder ihre Nerven stärken. Wenn die Tage kürzer werden und die Nebeldecke jedes Lux verschluckt, ist das Einzige, dass sie aufbauen könnte, eine starke Schulter.
Doch so eine hat sie nicht, also setzt sie sich die „Herzerlbrille“ auf und bewirkt damit, ein Feuerwerk für die Seele.
Da werden sogar die übriggebliebenen Wunderkerzen aus dem Keller geholt, um einen doppelten Flow zu erleben.
Wenn die Straßenlaternen angehen, die Ampeln aufleuchten, die Autos blinken und die Kerzen im Raum flimmern, lässt jeden Lichtschein mit der Brille, zu einer bombastischen Herzerlflut umwandeln.
Das ist ihr Strohhalm, der notwendig ist wenn sie der Blues packt und sie niedergeschlagen oder melancholisch ist.
Die Tage vor den Tagen, waren schlimm
Die Tage, an denen sie sich oft fragte: „Warum bin ich so traurig?“
Nun ist es wieder mal so weit, die sie zwingen, sich mit Dingen zu umgeben, die sie ablenken können, weil ihr der Schwermut das Leben schwer macht.
In dieser Phase meidet sie die Schwerblütler, die jede Leichtigkeit im Ansatz abwürgen und einen nicht vom Grübeln abhalten. Genau jetzt, wünscht sich Provinzmadame:
„mechd sei wia da See, tiafgründig und stüh, mi regat nix auf, kaun kemma wos wüh“.
Wer oder was ist Schuld daran? Ihr Schicksal, der Zufall, oder hat sie wieder mal nicht aufgepasst?
Am Liebsten würde sie in einen Flieger steigen, aber sie hat Verpflichtungen und deswegen ist es nicht möglich. Aber wäre das Problem dadurch schon gelöst?
Nicht davonlaufen
Man muss ja nicht jede Krise alleine meistern, darum sind in solchen Phasen, Familie und Freunde Gold wert. Sie können einem den Rücken stärken und dafür sorgen, dass genug Kraft bleibt, um wieder „aufzustehen“.
Dabei fängt bei Provinzmadame die ganze Misere mit einer einzigen Frage an:
„Hättest du kurz mal Zeit?“
Heute ist ihr Antwort ein klares: NEIN!
Hätte sie das Früher auch so gemacht, hätten sich viele Problem in Luft aufgelöst.
Tja, hätte, hätte, Fahrradkette.
„Das Vielleicht, ist das Nein der Jasager“ – Ernst Ferstl
