und das von Provinzmadame – keine Mördergrube. Frage: „Wie lebt es sich, wenn man sein Herz auf der Zunge trägt?“ Ihre Erfahrung: Viel zu oft verletzt!
Eigentlich sollte man in dem Alter, eine schon etwas „dickere Haut“ haben.
Doch das Gegenteil der Fall, denn die ihre wird: „pergametös“, knittrig, transparent und genauso verletzlich wie ihre Seele. Ein kleiner Stoß und der blaue Fleck bleibt wochenlang sichtbar.
Oh, du Fröhliche sollte sich anders anfühlen. Trotzdem, sie hat noch genug Gefühle und nimmt die Liebe wie sie bei ihr oft ist:
Eine verquirlte Sch….! Daher die Frage: „War ihre große Liebe schon dabei?“
Wie viele Lieben kann man überhaupt haben? Dazu spuckt ihr „Google“ aus: Sozialpsychologen meinen, es gibt „DREI GROSSE LIEBEN“ und sollte man die „übersehen“, bleibt einer Frau nur noch die Hoffnung: „Andere Mütter haben auch schöne Söhne“.
Super, im Alter von Provinzmadame aber, sind die meisten Mütter doch schon tot.

Bis ans Lebensende auf die große Liebe warten?

Auf eine Art der Zweisamkeit, die ohne Ansprüche ist, aber nicht anspruchslos? Wo jeder den anderen so liebt wie er ist und wenn einer spinnt oder anderer Meinung ist, das akzeptiert und keiner einen Dreiakter daraus macht.
Wie war daher die erste Liebe bei Provinzmadame? Diese romantische Beziehung, die man durch die rosarote Brille sieht und oft viel zu früh kommt? Einen unerfahrenen Teenager ins Gefühlschaos stürzt, das er meint, es ist das Ende? Ja, sie hatte gelitten wie ein Hund und es auch überlebt.
DIE ZWEITE LIEBE soll die „Lehrreichste“ sein – die hatte sie auch geheiratet. Nur, das Familienleben mit diesem Mann hatte sie sich anders vorgestellt und das war auch der Grund, warum sie nach über Dreißig Jahren das Handtuch warf.
In einer Beziehung sollten beide Rudern, sonst dreht sich „das Boot“ im Kreis und wenn der Partner nur diese drei Wörter kennt: ICH – MIR und MEIN – wird jede Liebe zum Eissturm und die Ehe zu einem Kriegsschauplatz.

Warum hatte sie es so lange ausgehalten?

Waren die Kinder der Kitt? Wenn es so gewesen ist, war das der große Haken, denn je größer und älter sie wurden, desto mehr bröckelte dieser. Ein makabrer Witz am Rande:
Das Neunzigjähriges Ehepaar steht vorm Scheidungsrichter und der fragt die Frau:
„Warum hams denn so lange gewartet?“ Ihre Antwort:
„Herr Rat, wir wollten warten bis die Kinder gstorm sind“ –
So lange wollte Provinzmadame nicht warten und wie man sieht, Sarkasmus hilft auch anderen weiter.
Nun zur dritten Liebe, diese sollte auf Augenhöhe sein und kommt meist dann, wenn man überhaupt nicht mehr damit rechnet. Dann hat Provinzmadame aber nicht mehr viel Zeit, denn die „Dritte“ – lässt noch immer auf sich warten.
Eine Beziehung, in der keiner dem anderen mehr etwas beweisen muss und jeder den anderen so lässt, wie er ist. Wenn einer „spinnt“, es nicht das Ende ist, weil man Nähe, Distanz und Launen schon gut zulassen und aushalten kann.
Doch Psychologen wissen, jede Liebe hat ihre Merkmale und am Ende eine wichtige Lektion. Manchmal kann einem aber eine Beziehung dazwischen kommen, die kann einem auch etwas aufzeigen.
Hier muss Provinzmadame leider feststellen, dass sie sich irgendwo und irgendwann, wahrscheinlich verrannt hat. Dabei wollte sie immer nur eins:

„Ich möchte Bündigeres, Einfacheres, Ernsteres; ich möchte mehr Seele, mehr Liebe und mehr Herz“ – Vincent van Gogh