Nein sagen, kann Leben retten

Oft gibt es Situationen im Leben, in denen das Nein wirklich ein Leben retten kann. Eine ist, die Ablehnung von Drogen oder Alkohol, besonders, wenn man Auto fahren muss. Oder die Ablehnung von riskanten Verhaltensweisen und Aktivitäten, die zu Verletzungen führen können. Schließlich kann ein Nein in zwischenmenschlichen Beziehungen lebensrettend sein. Wenn sich jemand in einer Beziehung befindet, die emotional oder physisch missbräuchlich ist, kann es oft schwierig sein, den Mut aufzubringen, sich zu trennen. Ergo, viele Situationen, in denen das Nein, ein Leben retten kann. Doch Mut und Entschlossenheit, können sich lohnen, weil man dadurch nicht nur selbst oder sondern auch andere vor Schaden bewahren kann, dabei muss es sich nicht immer um Menschenleben handeln.

Der Feind von Autofahrern und Hühnerstallbesitzer

Neulich fährt Provinzmadame die Seestraße entlang, als es vor ihr zwei Autos auf der Straße stehen. Zwei Damen, stehen sichtlich nervös am Straßenrand und schauen auf die Fahrbahn. Ihr Helfersyndrom sagt ihr, aussteigen und Hilfe anbieten. Also geht sie auf die Damen zu und sieht gleichzeitig das Malheur, ein angefahrener Marder. In der Provinz, das meistgehasste Tier von jedem Autofahrer und Hühnerstallbesitzer. Dieser liegt nun, zuckend und mit blutender Nase auf der Straße. Aufgeregt meint eine von den jungen Frauen: „Wir müssen die Tierrettung rufen“. Provinzmadame versichert: „Bis die kommt, ist er längst tot“. Ihre Lösung, den Rat vom Dorfjäger befolgen und jemanden fragen, ob er ihn erschlagen kann.

Wer hat Angst vor einem Marder?

Mittlerweile hatte sich eine große Autoschlange gebildet und Provinzmadame fragte fünf, sechs Autofahrer, ob sie in der Lage wären, den Marder zu erlösen. Jeder schüttelte den Kopf und schien eher ungeduldig zu werden. Kein Wunder, Hochsommer auf Seestraße am Attersee und ein Stau. Zwischenzeitlich, war die „Schuldige“ abgefahren, dumme Kuh. Nun sieht Provinzmadame nur mehr den Ausweg, den Heckenschneider an der einen Seite und den Seegrundbesitzer in Rente, auf der anderen fragen. Doch auch von denen, fühlte sich keiner in der Lage, das arme Vieh zu erlösen. Mittlerweile rasten die Autos und Lastwagen auf der anderen Spur um die Kurve. Da erspähte sie zum Glück eine Schubkarre und handelte. Packte ein „Plastikhuterl“, von der Straßenmeisterei wahrscheinlich übersehen am Kopf und verfrachtete beides zum Marder. In dem Moment, wo sie das Plastikding zum Schauferl degradierte und ihn in die Scheibtruhe bugsieren, fing der Depp an zu zucken und macht zwei, drei unkontrollierte Sprünge mitten auf die Straße, sind die Lebensgeister zurückgekommen?!

Der Stau reicht endlos weit zurück

Provinzmadame hat Mitleid mit dem armen Vieh, soll er weiter leiden? Im Hintergrund hörte sie die anderen Frauen debattieren und eine meinte doch glatt: „Kann man ihn hochheben?“ Provinzmadame entsetzt: „Bist du noch zu retten, möchtest du Tollwut?!“ Ob sie ihn dann immer noch so lieb gefunden hätte? Tja, für Städter gilt es wahrscheinlich eher einen Marder retten und die Bettler verjagen. Hinter ihr meint nochmal eine, jemand sollte ihn zum Tierarzt bringen. Genau, im Kofferraum oder am Beifahrersitz? Warum ist sie schon wieder in solch einer Situation? Im selben Augenblick macht der Marder zwei drei unkoordinierte zackige Sprünge und verschwand im Gebüsch auf der anderen Seite. Tja, zumindest lag er nicht mehr auf der Straße und Provinzmadame musste feststellen: Jetzt steht sie alleine da, die vor ihr standen sind weg und die Hinteren haben sie überholt.

Es lässt ihr keine Ruh

und moralische Bedenken kommen auf. Was, wenn sich einer getraut und dem Marder eine „Kopfnuss“ gegeben hätte? Wäre hier wieder mal ihre Ungeduld schuld daran, wenn es dem Marder das Leben gekostet hätte? Am Abend beruhigt sie aber ein Freund, der auch Jäger ist:
„Brauchst kein schlechtes Gewissen haben. Wer so ein Viech nicht erschlagen kann, fährt man halt nochmal drüber. Aus der Nase bluten, deutet sowieso meist auf Schädelbruch hin und dieser, verreckt sicher beim See“.
Tja, so einfach ist das, für einen Mann.
Doch, wer weiß, vielleicht hat er sich wirklich „darappelt“ und beißt in der Zwischenzeit munter, die Benzin und Bremsleitungen anderer Autofahrer durch.

„Fehlentscheidungen auf Dauer, sind aber auch nicht für Jeden leichter zu verkraften, da hilft nur sofortiges Handeln“ – Ernst Ferstl

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