Der Trunk des Vergessens, ein Konzept das in vielen Kulturen und mythischen Geschichten vorkommt. Im Griechischen, ist es der Fluss Lethe, aus dem die Toten trinken sollen, um alle Erinnerungen an ihr früheres Leben zu löschen und ins Reich der Toten übergehen können.
Der Trunk des Vergessens, auch ein Mittel zur Überwindung von Trauma und Schmerz?
Provinzmadame liebt Metaphern, Orte und Gegenstände, die ihr helfen, zu verstehen oder zu vergessen.
Denn: Eine dunkle Seite des Vergessens gibt es, die dazu führt, wichtige Lektionen und Erfahrungen zu übersehen und dann Fehler zu wiederholen.
Schmerz ist ein Lehrer, kein Feind
Erinnerungen – auch die schmerzlichsten – machen den aus uns, der wir sind. Kummer und Schmerz, lassen uns wachsen und aus Fehlern lernen, damit wir stärker werden.
Würde man alles vergessen, würde man sich auch die Möglichkeit nehmen sich weiterzuentwickeln.
Selbst wenn es diesen Trunk wirklich gäbe, die Welt um einen herum, bleibt ja dieselbe, weshalb man vor der Vergangenheit nicht fliehen kann.
Vielleicht etwas vergessen, dennoch existieren die Konsequenzen der Handlungen und dann, findet die Vergangenheit, immer einen Weg zurück.
Andere Möglichkeiten nützen,
um schlechte Erinnerungen zu löschen oder zu unterdrücken. Dazu gehören weder Alkohol, noch Drogen, Smartphon oder die sozialen Medien, denn sie alle, lenken von der Realität nur ab.
Der Trunk des Vergessens sollte eine physische Schatztruhe für uns sein, die mit unerwünschten Erinnerungen gefüllt ist: Unser Gehirn!
Hier drin, werden sie von einem „Wächter“ bewacht, der sicher stellt, dass keine, versehentlich zurückgeholt werden kann: Der „Hippocampus“ = Die Schaltstelle zwischen Kurz- und Langzeitgedächtnis.
Und darum entscheidet das Kurzzeitgedächtnis, ob Erlebnisse, je nach Bedeutung entweder gelöscht oder im Langzeitgedächtnis abgespeichert werden.
Vom Langzeitgedächtnis, können wir sie aber jederzeit bei Bedarf wieder abrufen. Mit Düften und Gerüchen verknüpft, bewerten wir sie dann entweder positiv oder negativ.
„Der Trunk des Vergessens“ – eine schöne Geschichte.
In der Realität, gibt es aber keine Möglichkeit, Erinnerungen vollständig zu löschen.
Darum sollten wir darauf achten, dass wir viele Gute hervorkramen und die Schlechten verdrängen können.
Glück existiert nicht ohne Schmerz.
Denn: Wenn wir alle negativen Erinnerungen auslöschen könnten, würden wir das Gefühl für Freude, Liebe und echte Zufriedenheit verlieren.
Im Leben ist es so: Ohne Dunkelheit wüssten wir nicht, was Licht ist.
Der Trunk des Vergessens, eine verlockende Lösung – die einem aber mehr nehmen, als geben würde. Außerdem, wer will schon ein weißes unbeschriebenes Blatt sein?
„Die Dinge so nehmen, wie sie kommen, aber dafür sorgen, das die Dinge so kommen, wie man möchte“ – Curt Götz

„Begrab deine Sorgen an der Biegung eines Flusses“ – altes Indianer Sprichwort