Dahoam is Dahoama

Heimweh ist wie Sehnsucht, die durch die Seele zieht. Ein Gefühl das aufkommt, wenn Erinnerungen im Herzen fest verankert sind und einen zarten Schmerz hinterlassen haben. Egal ob es die Sehnsucht nach vertrauten Gesichtern, den Gerüchen der Heimatluft, oder anderen vertrauten Orten. Heimweh ist eine stille Woge von Emotionen, die über einen hinwegrollen kann. Vielleicht ist es das Verlangen nach dem, was man zurückgelassen hat, sei es das familiäre Umfeld, die vertrauten Straßen oder die Augenblicke, die das Zuhause so einzigartig machten. Kann unter solchen Gefühlen aus der „Fremde“ mal Heimat werden?
Seine Wurzeln sollte man nie vergessen, sondern feststellen können, dass man auch zwei Zuhause haben kann.

„Dahoam“ ist da, wo Provinzmadame das Herz „aufgeht“

Als sie Anfang zwanzig von Zuhause ausgezogen ist, um ihre eigene Familie zu gründen, dauerte es lange, bis sich das Gefühl von „Daheim“ einstellte. Ein Gefühl von Geborgenheit empfunden hat, wenn sie den Schlüssel von innen im Schloss umdrehte und frei durchatmen konnte. Auf der Couch entspannt die Augen schließen, weil sie angekommen ist und „dahoam“ war. Jeder Mensch braucht so einen Fleck, egal ob es das Dorf im Hinterland, oder das andere Ende der Welt ist. Wer dieses Gefühl von „angekommen sein“ nicht hat, spürt wahrscheinlich beim Sonnenuntergang einen Kloß im Hals und Enge in der Brust. Dann können einem die Augen schon mal „übergehn“ und man denkt: „Durscht ist nicht schlimmer als Heimweh“. So etwas, das kann wahrscheinlich nur ein Alkofix behaupten. Denn Heimweh, schmerzt wie Liebeskummer!

Heimweh kennt jeder, das Gefühl von Verlassenheit

Wenn einen die Sehnsucht nach Geborgenheit und Vertrautheit übermannt, macht es einen Unterschied, ob man von Zuhause weg musste, oder ob man freiwillig ging. Mit Zwanzig ist „Daheim“ oft eine gefühlte „Zwangsjacke“, weil man glaubt, nur in der großen weiten Welt stehen einem Tür und Tore offen. In dem Alter nützen dann viele die Chance das „Nest“ zu verlassen, entweder durch den Job oder der Liebe wegen. Wer hierbei seine Gefühle unter Kontrolle hat, wird auch „weiterkommen“.
Provinzmadame erinnert an einen Bekannter in den Achtzigern, blutjung und Anfang zwanzig, wanderte dieser nach Südafrika aus. In einem Anflug von Einsamkeit, hat er und ein Arbeitskollege sogar GEHEIRATET! Bei ihm hält die Ehe noch, beim anderen war die Sehnsucht aber stärker, er ist geschieden und lebt wieder in Österreich.
Tja, „Dahoam“ ist, wo meine Wiege stand und Erinnerungen aus Kindertagen einen spüren lassen, das Mamma der „Herrgott“ über alles war und nur sie, fast jeden Schmerz lindern konnte, Trost spenden und Geborgenheit geben. Tja, das ist eben: „Dahoam“.

„Mein Herz ist warm, warum so traurig?“

Heimweh, wird oft durch eine Entfernung zu geliebten Menschen oder die Sehnsucht nach einer Zeit ausgelöst. Zeit, die in der Vergangenheit liegt und wovon man in der Gegenwart getrennt ist.
Ein Wehmut, der einem bewusst macht, wie tief die Wurzeln in der Heimat doch verankert sind.
Gleichzeitig kann Heimweh eine Quelle der Inspiration sein, die die Liebe zur Herkunft stärkt und den Wunsch weckt, an jenen Ort zurückzukehren, den das eigene Herz geprägt hat.
Es ist eine emotionale Reise zwischen Vergangenheit und Gegenwart, die das Wesen des Heimwehs ausmacht.
Provinzmadame ist zwar angekommen, aber manchmal, hat sie das Gefühl, sie ist noch nicht „Dahoam“.

„Schöne Erinnerungen verursachen manchmal ganz schön Heimweh“ – Ernst Ferstl


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