Don´t hurt my little Sister

Provinzmadame ist ein sogenanntes Sandwichkind, die Mittlere von drei Töchtern und Vorletzte von sechs, drei Mädchen und drei Jungen. Mit dieser Konstellation, sollte sie eigentlich laut Statistik, anderen viel voraus haben. Hm, nur was?
Nach Oben buckeln und nach Unten treten? Ihr Bruder, der damals 13 war, hatte ihr mal „Muskel-reiben“ gezeigt. Für die, die es nicht kennen:
Provinzmadame lag auf dem Rücken und ihr Bruder, saß auf Ihrem Oberkörper und massierte mit den Knien ihre wuzikleinen Bizeps. AUAAA!!
Der größere Bruder war auch besser, der ließ mal nach Wien schauen* – eine schei.. Stadt, dachte sie. Daher wohl ihre frühere Abneigung gegen die Landeshauptstadt.

Alles weitergegeben?

Ihre kleine Schwester, die Jüngste, war Drei Jahre alt und Provinzmadame, hatte sie mit ihren Fünf Jahren nicht traktiert. Vielleicht war sie ein bisserl teuflisch, aber sie hat ihr nie weh getan.

Die Kleine hatte damals panische Angst vor Blut und konnte daher auch keins sehen. Sollte sie Draußen bei spielen aber mal hingefallen sein, hat Provinzmadame sofort mit dem Finger aufs ihre Knie gezeigt und geschrien:„Mah, du bliatst“
Die Kleine warf sofort den Kopf in Nacken und lief schreiend wie eine Sirene zur Mutter.
Heute hat das „Nestscheisserl“ gottseidank schon a bisserl a dickere Haut.

Spieglein, Spieglein, an der Wand

Auch so eine Story. Im Fasching hatte ihre Mutter die Jüngste als „Negerlein“ verkleidet und das Gesicht mit Schuhcreme geschwärzt. Ihr große rote Lippen gemalt, dass sie aussah, wie das Negerlein auf der „Erdnussschokolade“.
Als sich das kleine Schwesterchen dann im Spiegel sah, hat´s den Mund weit aufgerissen und nicht mehr zugemacht. Mit offenen Mund, kamen sie auch im Kindergarten an. Dort wurde peinlichst darauf geachtet, dass sie an keinem Spiegel vorbeikam, weil sie dann vor Schreck über sich selbst, sofort einen Schreikrampf bekam.
Provinzmadame hatte aber vorsichtshalber den Taschenspiegel der Mamma dabei 😉

Was macht der „Muskelreiber“ heute?

Ihr Bruder, der ja seinerseits auch „Sandwichkind“ war, will zwar immer noch gewinnen, aber er verursacht keine Schmerzen mehr dabei.
Er will auch immer Erster sein, wie alle Männer beim Autofahren, mit dem Bike oder beim Wandern.
Auch die Jüngste weint nicht mehr wenn sie Blut sieht und im Fasching, schwärzt sie heute selber ihr Gesicht.
Alles in allem, haben sie ein „gsundes“ Verhältnis zueinander, wie es halt unter Geschwistern so ist.

Hat ein Sandwich nun Vorteile?

Unbedingt: Provinzmadame kann „aushalten“ und sich leichter mit etwas „abfinden“.
Wenn man bedenkt, dass sie zur Erstkommunion ihrer Schwester, ein weißes Etuikleidchen, eine weiße Baumwollstrumpfhose mit Falten und die schwarzen „ausglatschten“ Erstkommunionschuhe ihres Bruders anhatte. Skandal!
Eine Frisur „a la Beck“ verpasst bekam, von einem selbsternannten „Friseur“, der eigentlich Maler war und wie ein Hausarzt früher, mit der Spritze in der Tasche von Tür zu Tür ging, so hat das der „Beck Karli“ mit seinem Rasierer gmacht.

Tja, nur die Harten kommen durch und was einen nicht umbringt, macht einen stärker.

*Den Kopf in beide Hände nehmen und dann aufheben. AUTSCH!

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